Adscharien

Adscharien an der Schwarzmeerküste ist eine der schönsten und gleichzeitig die reichste Region Georgiens. Es wächst und gedeiht in Adscharien fast alles, von Zitrusfrüchten und unterschiedliche Teesorten, bis zu Granatäpfeln und Feigen. Außer Landwirtschaft gibt es in der Region größten Hafen des Landes, mehrere Kurorte, ein Skigebiet und sehr schöne Badestrände.

Adscharien ist auch Region der Kontraste. Es gibt hier Dörfer, in denen Menschen so leben, wie vor mehrere Jahrhunderte, ohne Strom, Gas, Straßen, oder Fließwasser mit ihrem Rindvieh in einem Haus. Gleichzeitig gibt es hier moderne Stadt die mit ihren Wolkenkratzern, 5 Sterne Hotels und Kasinos so aussieht, wie Las Vegas in den USA.

Adscharien ist ebenfalls ein gutes Beispiel für das Zusammenleben von Menschen mit unterschiedlichen Religionen, denn ca. 35% der Bevölkerung sind Muslime, etwa 5% Katholiken und die Mehrheit sind Orthodoxe Christen. Jeder lebt friedlich miteinander und kann eigene Religion frei ausüben.

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Adscharien ist eine Autonome Republik im Südwestlichen Teil Georgiens, begrenzt von der Türkei im Süden und dem Schwarzen Meer vom Westen. Sie ist die beliebteste Urlaubsregion des Landes, sowie benachbarten Republiken und macht sich bekannt nicht nur wegen den schönen Stränden, sondern auch wegen schneereichen Skigebiets in den Bergen des Kleinen Kaukasus.

Allgemeine Info

Fläche: 2.900 km2
Einwohnerzahl: 333.953
Hauptstadt: Batumi, 160.000 Einwohner

Der Name

Adscharien wird erstmals mit georgischen Namen Atschara in einem schriftlichen Dokument aus dem 11. Jahrhundert erwähnt. Manche Wissenschaftler identifizieren den Namen mit dem Gebiet vom historischen Tschaneti, dessen Großteil momentan in der Türkei liegt.  

Warum ist Adscharien eine autonome Republik

Im 1921, nachdem Vertrag vom Kars, wurde zwischen Transkaukasische Sozialistische Föderative Sowjetrepubliken (Georgien, Armenien, Aserbaidschan) und der Türkei ein Vertrag abgeschlossen und die Grenzen neu gezogen.

In Adscharien haben in der Zeit die Großzahl der Bevölkerung Muslimische Georgier ausgemacht, weshalb man im 1921 sich geeinigt hat, der Region einen autonomen Status zu geben.  

Kulturelle und landschaftliche Highlights

Adscharien ist vor allem wegen seiner vielfältigen Natur, Kurorte, Nationalparks und Badestrände an der Schwarzmeerküste bekannt, aber es gibt hier auch mehrere Festungen und Burgen aus der Römischen Zeit, sowie mittelalterliche Bogenbrücken, Kirchen und Klöster.

landschaftliche Highlights

1. Nationalpark von Kobuleti
2. Kintrischi Nationalpark
3. Mtirala Nationalpark
4. Matschachela Nationalpark
5. Grüner See
6. Botanischer Garten von Batumi

Kulturdenkmale

1. Festung Gonio
2. Festung Petra
3. Festung Chichani (Khikhani)
4. Bogenbrücken von Dandalo, Machunzeti und Dschaimela

Kur und Urlaubsorte

1. Batumi
2. Kobuleti
3. Sarfi
4. Kwariati
5. Goderdzi
6. Beschumi

Traditionen und Volksfeste in Adscharien

Traditionen in Adscharien sind weder rein christlich, noch muslimisch, die sind relativ neutral, deshalb werden die von beiden Konfessionen gefeiert. Meist verbreitetes Volksfest in Adscharien ist Schuamtoba.

Das Fest wird Anfang August gefeiert, wenn die Hälfte der Sommer bzw. Weidesaison vorbei ist. Die Bewohner vom Tal laden ihre Autos (früher Pferdekarren) mit allen Möglichen Obst, Früchte und Gemüse und fahren zu ihren Verwandten, Freunde und Familienmitglieder in die Adscharische Berge. Dort werden sie ebenfalls mit allen Möglichen Milch, sowie Fleischprodukte erwartet und man veranstaltet gemeinsam ein Konzert, mehrere Wettkämpfe wie: Ringen, Armdrücken, Pferderennen usw. Neu verheiratete Paare bekommen von dem regionalen Parlamentspräsidenten Symbolische Geschenke und es findet am Ende ein feierliches Festmahl statt.

Hochzeitsritual in Adscharien

Während der Hochzeit unabhängig davon, wie groß sie ist, stellen die Eltern der Braut 5 Körbe mit unterschiedlichen Süßwaren zusammen und bringen es dem frischverheirateten Paar. Das Hochzeitsgeschenk wird „Sadili“ genannt und beinhaltet außer Süßwaren, eine bestimmte Geldsumme und im Besten Fall zusätzlich ein Geldgeschenk. Falls die Familie der Braut finanziell nicht in der Lage ist „Sadili“ zusammenzustellen, wird sie später nachgeholt und wenn man das trotzdem nicht schaffen sollte wird es im Testament erwähnt, dass die nächste Generation die Schuld der Eltern ausgleichen soll.

Man meint, dass diese Hochzeitstradition sich ab 16. Jahrhundert in Adscharien verbreitet hat, nachdem die Region von Osmanen zum Islam konvertiert wurde, aber heutzutage wird sie von jedem Bewohner der Region, unabhängig der Religion eingehalten.

Die Küche in Adscharien 

Adscharien ist ein gutes Beispiel dafür wie viele unterschiedliche Gerichte aus Milchprodukten zubereitet werden können, die unterschiedlich aussehen und auch sehr unterschiedlich schmecken. Diese Gerichte sind zwar nicht für jenen, die jeden Tag sehr Kalorienbewusst essen, aber die sind auf jeden Fall eine, oder andere Sünde wert.

Die meisten von den Spezialitäten werden nur in Adscharien gemacht und kommen in anderen Regionen kaum vor, deshalb wenn man Gerichte aus Adscharien probieren möchte, muss man auch in die Region reisen. Interessant zu wissen ist, dass lokales Gericht „Borano“ auf die Liste der immateriellen Kulturerbe Georgiens im 2019 aufgenommen wurde.

1. Adscharuli Chatschapuri - Georgisches Fladenbrot in Bootsform gefüllt mit schmelzendem Käse und einem Spiegelei in der Mitte.
2. Atschma – Georgische Version der Lasagne, nur statt Fleisch wird sie mit Käse zubereitet.
3. Borano – Weiche hausgemachte Käse gemischt mit geschmolzener heißer Butter
4. Yakhni aus Kobuleti – Es gibt mehrere Gerichte in der Welt mit dem gleichen Namen, vor allem in der Türkei, Griechenland und Asiatischen Ländern, aber der Yachni aus Atscharien und vor allem aus Kobuleti ist etwas ganz anderes. Es wird aus Rindfleischbrust Walnusspaste, Knoblauch, Koriander, Safran und Zwiebel zubereitet.
5. Tschirbuli – wird aus Eiern, Tomaten, Walnuss und unterschiedliche frische Kräuter zubereitet.  
6. Sinori – Kleingeschnittene Fladenbrotröllchen mit geschmolzener Butter und weicher Käse.
7. Kaymak – in Adscharien wurde das Gericht aus der Türkei verbreitet, wird aber auch im Iraq, Bulgarien, Serbien und anderen Ländern zubereitet. Es ist eine Schichtsahne und wird mit dem englischen „Clotted Cream“ verglichen.   
8. Malakhto – grüne Bohnen mit frischen Kräutern gemischt in sauren Traubensaft.

Geschichte von Adscharien Überblick

Adscharien ist eine der ältesten Regionen Georgiens, die schon in der vorrechtlichen Zeit mit der Region Meskheti zusammen, Teil des Königreiches Kartli war. Mit der Region ist auch die Sage der Argonauten verbunden. Von Atscharien aus müsste auch die christliche Religion durch Andreas der Erstberufene Apostel Matthias in Georgien schon im 1. Jhd. verbreitet sein.

Der Name Adscharien taucht aber erst im 11. Jahrhundert auf, als ein Fürstentum unterstellt dem benachbarten Großfürstentum Meskhetien und beides als Teil vom Königreich Georgien.

In den nächsten Jahrhunderten war Adscharien Bestandteil Georgiens, aber unter der Herrschaft der benachbarten Großfürstentümer, Meskhetien und Gurien.

Mitte des 16. Jahrhunderts, als Georgien in mehrere Königreiche zerfiel, haben es Osmanen geschafft, Adscharien für die nächsten etwa 300 Jahre zu annektieren und die Region Großteils zu islamisieren, aber die Bewohner haben es immerhin geschafft die Georgische Sprache und Kultur und mehrere Jahrhunderte zu erhalten.

Während des Russisch-Osmanischen Krieges 1828-29, in dem Georgier sehr intensiv eingebunden waren, ging eine der Hauptfrontlinien durch Adscharien und die Bewohner der Region haben teilweise auch auf Georgisch-Russischen Seite gekämpft. Nach der Osmanischen Niederlage wurde Adscharien wieder Teil Georgiens, aber während der Chaotischen Aushandlung des Vertrages und falschen Übersetzung, wurde die Grenze nicht am Ende der Region am Fluss Tschorochi, sondern gleich am Anfang, am Fluss Tscholoqi gezogen. So blieb Adscharien für weitere 50 Jahre in den Osmanischen Händen.

Nach dem nächsten und letzten Krieg zwischen Osmanen und Russischen Kaiserreich 1877-1878, hat Georgien seine historischen Regionen, darunter auch Adscharien zurückbekommen, aber während des ersten Weltkrieges haben die Türken nochmal versucht alte Osmanische Gebiete einzunehmen. Um die Osmanische Expansion zu verhindern sind Deutsche Truppen in der Hauptstadt der Region, Batumi gelandet. Nachdem aber Mittelmächte den Krieg verloren haben, wurden deutsche Truppen im 1918 mit Britischen Soldaten ersetzt.

Im 1921 nachdem Adscharien und andere Teile Georgiens von Bolschewiki okkupiert wurde, hat man Adscharien und ganz Georgien in die Sowjetunion eingegliedert.

Adscharien nach der Unabhängigkeit Georgiens

Nach der Unabhängigkeit des Landes im 1991, kam an die Macht der autonomen Republik frühere Vizeminister für die Versorgungsgebiete Aslan Abaschidse. Seine Familie hatte geschichtlich führende Rolle in der Region während der Osmanischen Zeiten gehabt. Seine Familie und vor allem sein Großvater, Memed Abaschidse hat unter anderem auch eine wichtige Rolle für die Befreiung Adschariens von Osmanen gespielt. Auf alle Fälle hat die Familiäre Beziehung mit der Türkei und mit Russland ihm sicherlich gutgetan, um relativ einfach große Macht in der Region zu bekommen.

Sobald Abaschidse an die Macht kam, nutzte er die unruhige Zeiten Georgiens und errichtete ein autokratisches Regime, das zwar Teil Georgiens, aber weitgehend unabhängig war. Adscharien wurde von Abaschidse und seine Familie wie ein feudales Fürstentum für die nächsten 13 Jahre regiert.

Unter seine Herrschaft hatte Adscharien eigene Streitkräfte aufgestellt und zahlte keine Steuern an Georgien. An der Grenze zu Adscharien wurden durch die lokale Polizei Grenzkontrollen eingeführt und Gebühren erhoben.

Obwohl Abaschidse die Region inoffiziell zu einer unabhängigen Republik machte, behielt er harmonische Beziehung mit damaligen Präsidenten Georgiens, Eduard Schewardnadse. Seine Herrschaft war aber weniger auf die Beziehung mit Schewardnadse gestützt, sondern eher auf die Russische Militärbasen, die in Adscharien stationiert waren.

Machtwechsel in Adscharien

Im 2004, nachdem der neue Präsident Georgiens, Michail Saakaschwili an die Macht kam, hat sich die Lage in Adscharien geändert. Das georgische Parlament forderte den Rücktritt von Abaschidse und da auch keine Unterstützung aus der Seite Russlands kam, sah er sich gezwungen sein Amt aufzugeben und flog mit seiner Familie zusammen nach Moskau ins Exil.

Anschließend wurde die Autonomie Adschariens zwar nicht aufgehoben, aber gesetzlich eingeschränkt. Nach den neuen Gesetzen wird der adscharische Premierminister auf Vorschlag des Georgischen Premierministers (Früher Präsident) gewählt und die Beschlüsse des adscharischen Parlaments können vom Parlament in Tbilissi suspendiert werden.

Als Teil des inländischen Machtausgleichs verlegte im Juli 2007 der georgische Verfassungsgerichtshof seinen Sitz von Tbilissi nach Batumi. Im gleichen Jahr haben auch die letzte Russische Soldaten die Region verlassen.

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