Mutso

Mutso in der Region Chewsuretien ist auf den steilen Felsen gebautes mittelalterliches Wehrdorf, mit Wehrtürmen, Wehrhäuser, einen Friedhof und kleines heidnisch-christliches Gebetshaus.

Die Häuser in Mutso stehen auf einem schwierig zugänglichen Gelände und die sind dermaßen in die Natur integriert, dass man sie beim vorbeigehen kaum sieht. Das Dorf war für eine lange Zeit verlassen, aber in den letzten Jahren wurde es restauriert und langsam kehren auch die Bewohner wieder zurück.   

Allgemeine Info

Region: Chewsuretien
Lage über dem Meeresspiegel: 1800 bis 1900 Meter
Entfernung aus Tbilisi: 165 Km, nördlich.
Einwohner: Im Sommer etwa 15 bis 20 Menschen, im Winter 1 bis 2 Familien.

Der Name

Es ist umstritten wo der Name Mutso genau herkommt. Es gibt auch in Tschetschenien Dörfer mit ähnlichen Namen und es wird vermutet, dass der Name eine Nordkaukasische Ursprung haben könnte.

Es gibt auch Theorien, dass manche Dörfer der Region, von den Französischen Ritter gegründet wurde, die während den Kreuzzügen durch Georgien kamen und im Lande geblieben sind, beispielsweise: Schatili (Chateau), Mutso (Maison) etc. aber das sind alles Theorien, die auf mündliche Überlieferung basiert sind.

Schreibweise ist des Dorfes ist auf alle Fälle unterschiedlich, es wird sowohl als Mutso, als auch als Muzo geschrieben.

Geschichtlicher Überblick

Das Dorf Mutso gehört zu der ältesten Siedlung der Region. Die ersten Türmer sind hier im 10. bis 13.Jahrhundert entstanden, aber Menschen haben hier vor tausenden Jahren, schon in der Bronzezeit gelebt.

Die Hauptfunktion des Dorfes war die Verteidigung der Grenzübergänge aus dem Nordkaukasus bzw. aus benachbarten Region Tuschetien, sowie allgemeine Kontrolle der Straße. Für diese Aufgaben waren die Bewohner des Dorfes von den Georgischen Könige entlohnt, sie waren auch direkt dem König unterstellt und es gab keine Fürsten, Großfürsten etc. dazwischen.

Zusätzliches Einkommen hatten die Bewohner durch das Viehzucht, aber wegen der landschaftlichen Begebenheit könnte man in Mutso und allgemein in der Region, nur eingeschränkt die Viehzucht, oder Landwirtschaft betreiben. Die Ortschaft selber ist relativ klein und die Einwohnerzahl hat nie 150 bis 200 Menschen überschritten.

Das Dorf galt für mehrere Jahrhunderte als uneinnehmbar, bis im 1769 zahlreiche Truppen aus Dagestan die Ortschaft überfallen und geplündert haben.
Der nächste großräumige Überfall auf Mutso hat im 1820 stattgefunden. Diesmal sind die Truppen des Imam Schamils, wieder aus Dagestan eingefallen und haben es geschafft die Ortschaft nach mehrtägiger Belagerung einzunehmen.

In den nächsten Jahrzenten, nachdem alle Nordkaukasische Republiken Teil des zaristischen Russlands geworden sind, ist die Ruhe und Frieden im Großen Kaukasus eingekehrt. Die Bewohner von Mutso fingen auch an, die Türme und steile Hänge zu verlassen und die Häuser am Fluss zu bauen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Wehrtürme kaum mehr bewohnt, aber neue Siedlung unterhalb der Wehrtürme, hat gut einhundert Jahre noch existiert.

Muzo in der Sowjetzeit

In den 50-igen Jahren des 20. Jahrhunderts fing die Sowjetregime mit der „Planmäßigen Umsiedlung“ an, um die freien, nicht bewirtschafteten Gebiete des Landes zu besiedeln.  Dabei wurden zahlreiche Dörfer im Großen Kaukasus verlassen und Mutso war auch keine Ausnahme.

Bevor man mit der Zwangsumsiedlung angefangen hat, haben im Dorf rund 150 Menschen gelebt.

Muzo in der Gegenwart 

Erst Anfang 2000 ist erste Familie, Nachfahren von alten Dorf Einwohner, wieder zurück nach Mutso gekehrt und sie leben noch heute im unteren Teil des historischen Dorfes. Im 2014 wurde ein Aufbauprojekt für Mutso genehmigt und nach 5-jährige Arbeit hat man das Dorf im alten Still wieder aufgebaut. In der Zeit sind auch andere Familien vereinzelt nach Mutso gekehrt und im Sommer leben dort 4 bis 5 Familien, aber im Winter gehen die meisten zurück ins Tal.

Architektur

Mutso liegt auf 1800 bis 1900 Meter über dem Meeresspiegel und besteht aus etwa 20 Wehrhäuser, sowie sechs Wehr bzw. Alarmtürme.  

Historische Ortschaft besteht aus drei Teile. Der erste nördlichste Teil befindet sich am höchsten Punkt der Siedlung, auf einem relativ flachen Gelände und besteht aus Wehrtürmen, sowie aus einem für die Region typischen Gebetshaus.

Weitere zwei Teile sind südlich terrassenmäßig angelegt. In diesem Bereich gibt Wehrhäuser und einen höhen Wehrturm. Vom Osten und Westen wird die Ortschaft durch steile Hänge geschützt.

Wehrtürme

Von sechs sind nur noch drei Wehrtürme erhalten, ein steht am nördlichsten Punkt der Ortschaft und war der wichtigste Turm für die Siedlung, denn Gefahr kam meist aus dem Norden. Der zweite, genannt „Torghvas Turm“ nach Nationalhelden, Torghva Dzagani steht am nordwestlichen Teil an einem steilen Hang oberhalb des Flusses. Der dritte Turm steht zwischen den Häuser im südlichen Teil und wird wegen seiner schiefen Form „Cholokhas Turm“ genannt.  

Die Wehrtürme sind aus Schieferstein gebaut, haben 11 bis 13 Meter Höhe und bestehen aus 4 bis 5 Stockwerke. Der Eingang ist auf etwa 2,5 Meter Höhe angelegt und auf jedem Stockwerk sind die Schießscharten eingebaut. Die Türme haben kein pyramidenförmiges Dach, so wie es in der Region Fall ist, sondern ein Zinnen Dach und die Baukörper selber haben eine quadratische Form.  

Wehrhäuser 

In der Ortschaft gibt es etwa 20 aus Schieferstein gebaute Wehrhäuser mit 3 bis 4 Stockwerke. Das erste Stockwerk wurde für die Kühe, zweite für die Schaffe (nur im Winter), das dritte Stockwerk war fürs Wohnen gedacht und das vierte Stockwerk wurde als Lagerraum bzw. für die Verteidigungszwecke benutzt. Die Bedachung bei den Häuser sind flach, damit man im Notfall über die Decher gehen und zum Haus kommen könnte, das die Hilfe am meisten gebraucht hat.

Sterbehäuser und Regionales Gebetshaus

Gleich unterhalb der Wehrhäuser gibt es zwei kleine aus Schieferstein gebaute Häuschen etwa 2 x 3 Meter, die Häuschen wurden über Jahrhunderte während der Pest, oder andere ansteckende Krankheiten benutzt. Dort sind die Schwerkranken selber hingegangen, um die anderen nicht mit der Krankheit anzustecken und haben auf das Sterben gewartet. In den Häuschen sind noch zahlreche Menschenknochen zu sehen.

Regionales Gebetshaus

Gebetshaus mit der Größe etwa 2 x 4 im Namen von heiligen Georg, steht im nördlichen Teil der Ortschaft auf dem flachen Gelände. Es ist aus Schieferstein gebaut und hat eine pyramidenförmige schichtenweise Bedachung. Am Gebetshaus wurden religiöse Rituale durchgeführt, aber man hat sich hier auch getroffen, um wichtige Themen des Dorfes zu besprechen und die Entscheidungen gemeinsam zu treffen.  

Schule, medizinische Versorgung, Unterkünfte etc.

Eine Schule, oder einen Kindergarten gibt es im Dorf nicht, aber die Kinder von Mutso, oder naheliegende Siedlungen werden nach Schatili in 12 Km gefahren, wo sie in einem Kinderheim während der Woche nach Unterrichten betreut sind und am Wochenende werden sie wieder zurück in die Dörfer gebracht.  

Medizinische Versorgung gibt es ebenfalls nur in Schatili.

Richtige Hotels gibt es im Mutso nicht, aber Familien, die ihre Sommerzeit im Dorf verbringen, bieten auch die Zimmer inklusive Frühstücks und Abendessen an.

Am Dorfeingang gibt es eine Kneipe, wo eine kleine Auswahl an Gerichten und alkoholische Getränke gibt. In der Kneipe funktioniert auch ein kleines Geschäft.

Transport und Straße nach Mutso

Öffentlichen Verkehr gibt nur bis Schatili und das auch nur zweimal in der Woche. Von Schatili nach Mutso die 12 Kilometer muss man entweder laufen, oder per Anhalter weiterkommen.

Die Straße von Schatili nach Mutso wird seit 2018 ausgebaut und bald können hier auch Autos ohne Allrad lang fahren.

Zelten und wandern in Mutso

Zum zelten hat man in Mutso eine geringe Auswahl, aber wenn es sein muss, gibt es kurz vor Mutso (Aus Tuschetien kommend) etwas unterhalb der Straße am Fluss Zeltplätze.

Die Wanderer, die von Mutso nach Schatili wollen, müssen ebenfalls über die staubige Straße laufen, denn eine gut begehbare Wanderroute nach Schatili wurde noch nicht ausgebaut.

Ansonsten werden von Mutso aus keinen Tageswanderungen gemacht, aber die Ortschaft liegt auf der beliebten Wanderroute von Omalo nach Schatili und jeder Wanderer muss am Mutso vorbeikommen.

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