Motsameta Kloster

Motsameta Kloster ist ein gutes Beispiel für eine harmonische Verbindung von Natur und Architektur. Wie der russische Geograph und Dichter Alexander Murawjow einmal sagte „es gibt keinen besseren Ort für die Einsamkeit eines Mönches, als das Kloster Motsameta.“

Und tatsächlich, unabhängig davon, wie viele Klöster, Kirchen, oder allgemein Sehenswürdigkeiten man schon in Georgien gesehen hat, wird man in Motsameta, sowohl architektonisch, als auch landschaftlich und geschichtlich viel Neues entdecken.

Klosterkomplex

Kreuzkuppelkirche
Glockenturm
Mönchszellen und Wohnhäuser
Eingangstor, offener Aufenthaltsraum und das Haus des Bischofs
Krypta, wo das Gebein von Dawit und Konstantin bis ins 11. Jhd. beigesetzt war

Name des Klosters

Motsameta heißt „Märtyrer“ und so wurde das Kloster genannt, weil hier zwei Brüder im 8. Jhd. ihr Leben mit dem Märtyrertod beendet haben und beide Märtyrer im Kloster beigesetzt sind.  

Name des Flusses und des Tales

Der Fluss und das Tal heißen „Tskaltsitela“ auf Deutsch „Rötliches Wasser“. Es gibt zwei Erklärungen, wo der Name herkommt.

Die erste Variante hat etwas mit den Sedimenten im Fluss zu tun, die dem Wasser eine leicht rötliche Verfärbung geben. Die zweite Version besagt, dass das Wasser durch das Blut der Märtyrer Dawit und Konstantin rötlich geworden ist, nachdem sie von den Arabern in den Fluss geworfen wurden.

Motsameta wird auch Mozameta, oder Mocameta geschrieben.

Kreuzkuppelkirche von Motsameta geweiht der Verkündigung

Die heutige Kirche mit der Kuppel stammt aus dem 19. Jhd., ist aber kein kompletter Neubau, sondern eine umgebaute Basilika.

Die Kirche hat zwei Eingänge, aus Westen und aus Süden. Die Besonderheit der Kirche von Motsameta ist, dass der Altar nicht im Osten, sondern im Norden steht.

Diese Ausnahme wurde in Motsameta genehmigt, weil am ehrenvollen Platz im Osten das Gebein der Märtyrer, Dawit und Konstantin beigesetzt ist. Der Altar hat eine Ikonenwand aus Holz, auf der Szenen aus dem Neuen Testament und aus dem Leben der Heiligen dargestellt sind.

Auf der östlichen Seite, auf einer kleinen Erhöhung ruht der Märtyrerschrein aus Holz. Unterhalb des Schreines ist eine tunnelartige schmale Öffnung, wo die Gläubigen oft kniend hindurchgehen.

Die Kirche wurde vor kurzer Zeit mit Fresken aus dem Neuen Testament und dem Leben der Heiligen bemalt.

Glockenturm

Der zweistöckige Glockenturm steht in 1,5 Meter südlich der Hauptkirche und ist aus den gleichen, gut geschliffenen Sandsteinquadern gebaut wie die Kirche. Laut der Inschrift auf der Fassade, wurde der Glockenturm 1845 erbaut.

Mönchszellen und Wohnhäuser

Auf der östlichen Seite der Kirche stehen mehrere kleine Häuser und ein größeres Haus mit Ziegeldächern. Hier sind die Zimmer für die Priester, Mönche und Gäste des Klosters untergebracht.

Eingangstor, offener Aufenthaltsraum und das Haus des Bischofs

Das Eingangsportal ist gleichzeitig der erste Stock des im 16.Jhd. erbauten Turmes. Die Ruine des Turmes steht auf der westlichen Seite des Klosters.

Ein offener Aufenthaltsraum bzw. offener Korridor ist an das Eingangsportal angebaut. Dieser Raum steht an der Stelle einer noch im 19. Jhd. funktionierender Klappbrücke.

Das Haus des Bischofs ist in Form eines eckigen Turmes gebaut und steht direkt am offenen Korridor, auf der westlichen Seite der Kirche.
Alle drei Gebäude wurden in den 1960er Jahren errichtet.

Krypta im der das Gebein von Dawit und Konstantin bis 11. Jhd. beigesetzt war

Vor der westlichen Türe der Kirche befindet sich die Krypta, wo für mehrere Jahrhunderte das Gebein der Märtyrer Dawit und Konstantin beigesetzt war. In die Krypta gelangt man über eine Steintreppe hinunter, sie ist aber heutzutage mit einem eisernen Deckel verschlossen.

Geschichte von Motsameta

Der Ort, der später Motsameta genannt wurde, war zu Anfang des 8. Jahrhunderts Teil des Fürstentums von Argweti und die regierenden Fürsten von Argweti waren die Brüder Dawit und Konstantin Mkheidze. Aus strategischen Gründen bauten die Brüder im 8. Jhd. in Motsameta eine Befestigung im Tal oberhalb des Flusses. Hier stand auch schon eine kleine Verkündigungskirche aus dem 5. Jahrhundert.

Zwischen 735 und 737 fiel der arabische Eroberer Marwan II. (Murwan der Taube) in Georgien ein. Nachdem er schon große Teile Georgiens eingenommen hatte, erreichte er das Fürstentum von Argweti. Die Fürsten Dawit und Konstantin konnten die Region für eine Weile halten, aber nach mehreren harten Kämpfen wurden sie von den Arabern besiegt und beide Brüder in Gefangenschaft genommen.

Der religiös motivierte Araber, Marwan II. verlangte von Dawit und Konstantin, dass sie zum Islam übertreten, und er im Gegenzug ihr Leben schonen und ihnen großen Reichtum schenken wolle. Eine Konvertierung der Fürsten zum Islam hätte auch die Islamisierung der Region bedeutet, was die Brüder mit allen Kräften verhindern wollten.

Nach 10-tägiger Folterung war den Arabern bewusst, dass die Fürsten ihren Glauben nicht ändern würden, weshalb beide mit schweren Steinen am Hals in den Fluss geworfen wurden.
Nach mehreren Tagen hat die lokale Bevölkerung die Leichen von Dawit und Konstantin aus dem Fluss geborgen und unterhalb der Verkündigungskirche, in einer Krypta beigesetzt.

Anfang des 11. Jahrhunderts hat der König des vereinten Georgiens, Bagrat IV., eine Basilika auf dem Fundament der alten Kapelle in Motsameta gebaut und das Gebein der Märtyrer aus der Krypta in der neue Kirche beigesetzt.

Die Kirche wurde in den nächsten Jahrhunderten mehrfach restauriert, aber sie hat die turbulenten Zeiten im Lande ohne große Schäden überstanden.  
Zwischen 1844 und 1845 wurde das Kloster ausgebaut und vergrößert. 1863 hat die Kirche eine Kuppel bekommen und aus der Basilika wurde eine Kreuzkuppelkirche. Im gleichen Jahr wurde sie vom später heiliggesprochenen Bischof Gabriel Kikodze neu geweiht.

Grausames Schicksal der Märtyrer 

Im Jahre 1923, nachdem die Bolschewiken an die Macht kamen, wurde Motsameta geschlossen. Das Gebein der Märtyrer, Dawit und Konstantin wurde auf Anlass von Ordschonikidze, eines hochrangigen Bolschewiken, aus dem Sarg entnommen und zum Fluss Rioni gebracht, wo das Gebein in den Fluss geworfen werden sollte. Trotz des staatlichen Terrors und der allgemeinen Angst, haben sich damals hunderte Menschen am Flussufer versammelt, um diese grausame Tat zu verhindern. Nach mehrstündigen Verhandlungen und  Bemühungen des damaligen Direktors des historischen Museums, Trifon Dschafaridze wurde das Gebein der Märtyrer gerettet und ins historisch-ethnographische Museum von Kutaisi gebracht. 

Motsameta in der Sowjetzeit und nach der Unabhängigkeit

Im Jahre 1954 ist etwas passiert, was für die Sowjetzeit an ein Wunder grenzt. Der Erzbischof Gabriel, Bischof Naomi und Priester Sulakadze haben es geschafft, die Erlaubnis für die Rückführung der Märtyrer-Gebeine aus dem Museum in das Kloster zu bekommen. Anschließend wurde das Kloster wieder geweiht und eröffnet. Seitdem ist das Kloster in Betrieb und wurde nie mehr geschlossen.

2006 hat das Kloster Motsameta den Status von „Kulturdenkmal nationaler Bedeutung“ bekommen.

Tag zu Ehren der Märtyrer „Motsametoba“

Jedes Jahr am 15. Oktober wird im Kloster an den Tag gedacht, an dem Dawit und Konstantin den Märtyrertod erlitten haben. Zu diesem Anlass kommen zahlreiche Gläubige ins Kloster und die Stadtverwaltung von Kutaisi stellt extra für sie kostenfreie Stadtbusse zur Verfügung.

Die Lage

Motsameta Kloster liegt 6 Kilometer entfernt von Kutaisi oberhalb des Flusses Tskaltsitela in der Region Imeretien.


ENJOY GEORGIA - REISEAGENTUR
ADRESSE

Vazha Pshavela Avenue 25
Tbilisi 0186

KONTAKT

Telefon: +995 599 323 892
E-mail: info@enjoy-georgia.com

All Rights Reserved

NACH OBEN