Innerkartlien

Innerkartlien auf Georgisch, Schida Kartli ist ein Teil des historischen Königreiches Kartlien, bekannt auch als Iberia und ist geschichtlich das zentrale Gebiet des Landes. Innerkartlien hat für Jahrhunderte sehr wichtige politische, sowie wirtschaftliche Rolle für Georgien gespielt, und seine große Bedeutung wird auch mit der Tatsache betont, dass die Region Namensgeber für Georgien geworden ist.  

Die Gebiete der Verwaltungsregion Innerkartlien waren schon in der früheren Bronzezeit, wegen ihrer Fruchtbarkeit und optimale klimatische Bedingungen besiedelt.

Durch die Region verlief auch ein zentraler Zweig der Seidenstraße und es sind hier mehrere Dörfer, Städte und Kulturzentren schon in der Vorchristlicher Zeit entstanden.

Demzufolge hat Innerkartlien eine sehr große Auswahl an wichtigen historischen Kulturdenkmalen, von der Ausgrabungsstätte und Höllenstädte bis zu mittelalterlichen Burgen, Festungen, Klöster und Kirchen.

Landschaftlich hat Innerkartlien ebenfalls viel anzubieten, vor allem die Täler von den Flüssen Kura, Dzama und Ateni, sowie die Gebiete im Kleinen Kaukasus sind für Naturliebhaber ideale Reiseziele.

Allgemeine Info

Fläche: 6.200 km2 (davon 4.807,7 km2 unter georgischer Kontrolle)
Einwohnerzahl: 264.633 (ohne Südossetien)
Hauptstadt: Gori, 48.000 Einwohner

Zusammensetzung und Aufbau der Verwaltungsregion

Innerkartlien ist in sechs Munizipalitäten unterteilt, die nach ihren Verwaltungssitzen bzw. Städte Gori, Kareli, Kaspi Chaschuri, Dschawa, und Zchinwali benannt sind.

Als weiterem gibt es in der Region zwei Minderstädte/Daba (Siedlung städtischen Typs) und 366 Dörfer.

Kulturelle und landschaftliche Highlights

In keiner anderen Region Georgiens gibt es so viele Kulturdenkmale, wie im Innerkartlien. Das hängt damit zusammen, dass die Region einen zentralen geographischen und später auch historischen Platz in Georgien hatte und fast alle Verbindungswege vom Kaspischen zum Schwarzen Meer durch Innerkartlien, früher durch das Königreich Kartlien gingen.  

Hier ist eine kleine Auswahl an wichtigen Kulturdenkmalle der Region:

1. Höhlenstadt Uplisziche
2. Die Kirche von Atenis Sioni
3. Die Festung Goris-Ziche
4. Kinzwissi Kloster
5. Burg-Festung Mzovreti
6. Klosterkomplex Rkoni
7. Wehranlage von Samzevrisi
8. Festung Surami
9. Kloster Kwatachewi
10. Grakliani Ausgrabungsstätte
11. Samtawisi Kirche und noch viele andere
12. Kathedrale von Ruisi
13. Zromi Kirche

Innerkartlien hat auch landschaftlich viel zu bieten. Vor allem diejenigen die in der Hauptstadt Tbilisi sind und von dort aus Tagesausflüge in die Natur unternehmen möchten, ist nah gelegene Region Innerkartlien ein sehr gutes Ziel.

1. Naturschutzgebiet von Liakhvi
2. Bateti See
3. Die Umgebung vom Kurort Surami und Kvishkheti
3. Das Tal von Dzama, sowie das Tal von Ateni

Die Küche und regionale Spezialitäten  

Innerkartlien liegt relativ niedrig, die Böden sind fruchtbar und es gibt hier zahlreiche Flüsse, deshalb ist Landwirtschaft, vor allem Obst und Gemüse Anbau in der Region sehr verbreitet und die Küche wird hauptsächlich mit Gemüsesuppen und unterschiedlichen Salaten dominiert.

Am meisten verbreitet sind hier:

1. Ampfer Suppe (Gholos Schechamandi)
2. Mostsuppe (Tkhlis Schechamandi)
3. Brotsuppe (Puris Schechamandi
4. Brenneselsuppe, oder Salat
5. Jogurt Suppe
6. Fischsuppe
7. Salate, von Spinat, Rote Bete, Karotten, Kohl etc.

Sehr beliebt in Georgien sind die saftige Rindfleisch Frikadellen aus Gori.

Region Innerkartlien ist Heimatort für Spezielles Brot gemacht aus Mehl, Milch, Butter, Rosinen, Zimt etc. man nennt es Nazuqi, und jemand der mindestens einmal durch sie Stadt Surami gefahren ist kennt mit Sicherheit zumindest visuell diesen Nachtisch, denn am Straßenrand gibt es zahlreiche Backstuben wo Nazugis in den Holzöfen gebacken werden.  

Spezielle Weine der Region

Im Innerkartlien wachsen mehrere Endemische Rebsorten, woraus trockene Weiß und Rotweine, sowie aus manchen Sekt, oder Eisweine hergestellt werden. Hier sind einige beliebtesten von den:

1. Goruli Mzwave (Das Grüne aus Gori) – Aus dieser Traube werden sehr lebendige und fröhliche Weißweine hergestellt.  
2. Chinebuli, genannt auch Chinuri (auf deustch-Ausgezeichnet) – wird oft mit „Goruli Mzwane“ eine Cuvée gemacht und trockener Weißwein hergestellt. Man macht aus Trauben von Chinuri auch einen Schaumwein.
3. Schawkapito – wächst hauptsächlich im Innerkartlien und es wird aus den Trauben kräftige, vollmundige Rotweine hergestellt.

Was wird in der Region angebaut

Hier ist eine kleine Liste davon was alles in der Region Innerkartlien angebaut wird:

Gerste, Weizen, Kohl, Tomaten, Gurke, Paprika, Auberginen, mehrere Arten von Äpfeln und Birnen, unterschiedliche Rebsorten, Feigen, Pfirsiche, Pflaumen, Mandeln usw.   

Regionale Volksfeste 

Im Innerkartlien werden mehrere landestypische Volksfeste gefeiert. Verbreitet und am meisten bekannt sind:

1. Atocoba – Ein Volksfest das in der Ortschaft Atoci am ersten Oktober Wochenende stattfindet. An dem Tag gehen die Menschen zur Georgskirche nach Atoci und beten für Schwererkrankte Patienten, die vor allem psychische Krankheiten haben. Es werden der Kirche dabei mehrere Tiere geopfert und anschließend findet eine gemeinsame feierliche Mahlzeit mit den Priestern und Gemeinde zusammen.

2. Gori-Dschwaroba, Das Fest findet an der Kirche Goridschwari am Tag des heiligen Georgs, zweimal im Jahr statt. Am 23 November und am 6 Mai. Bei dem Fest wird in der Kirche im Namen der heiligen Georg eine Sonderliturgie durchgeführt und anschließend findet auch hier eine gemeinsame feierliche Mahlzeit mit den Priestern und Gemeinde statt.

3. Kudianobis Ghame (Die Nacht für die Hexenvertreibung) – Bei dem Fest werden in der Nacht die Äste von, Mirabellen, sowie Hunds-Rose geschnitten, dann klein gehackt und auf flachen Steinschüssel verteilt, anschließend kommt drauf heiße Glut. Der Schüssel wird auf dem Acker gebracht und das ganze aufs Feld verstreut. Somit werden die Hexen vertrieben und das Haus von den bösen Augen geschützt.

Geschichtlicher Überblick

Älteste menschliche Spuren und zwar Steinwerkzeuge in der Region stammen aus der Altsteinzeit. In der Bronzezeit, während der „Kura-Araxes-Kultur“, (Etwa 3,400 v. u. Z. bis 2,000 v. u. Z) waren manche Gebiete der Region schon dicht besiedelt. Beispielsweise am Berg Grakliani unweit von heutigen Gori, wurden mehr als 30. 000 Artefakten, aus unterschiedlicher vorchristlicher Zeit gefunden und dabei das älteste Fundstuck ein Faustkeil, wird auf ca. 300.000 Jahre geschätzt.

Im 4. Jahrhundert entstand im Ostgeorgien das Königreich Kartlien, bekannt auch als Iberia. Das Königreich bestand aus drei Hauptgebiete:
1. Ober-Kartlien (umfasste Samzche-Dschawachetien, sowie Tao-Klardschetien, heute teilweise Türkei)
2. Inner-Kartlien (ähnliches Gebiet wie heute)
3. Nieder-Kartlien (ähnliches Gebiet wie heute)

Das Königreich von Kartlien hatte politische und wirtschaftliche Beziehung mit den benachbarten Königreichen und Imperien, wie Königreich von Pontos, das Rom, oder frühpersischen Reich. Da das Königreich Kartlien relativ klein war, hat es bei verschiedenen Kriegen auch an Unabhängigkeit verloren und war im Vasallenverhältnis mit Rom und später mit persischem Reich. Erst Ende des 10. Jahrhunderts, nachdem Georgien vereint wurde, ist auch Kartli Teil des vereinten Georgiens geworden und übertrug den Namen auf das gesamte Land. (Georgien auf Georgisch heißt Sakartvelo, Land wo Kartwelis leben.)

Im 15. Jahrhundert zerfiel Georgien in Königreiche und entstand wieder das Königreich Kartlien, mit seinen Hauptgebiete: Ober-Kartlien, Innen-Kartlien und Nieder-Kartlien.

Im 16. Jahrhundert hat Kartlien einen wichtigen Teil, Obere-Kartlien an Osmanen verloren und es blieben im Königreich nur noch Inner-Kartlien, sowie Untere-Kartlien.

Im 18. Jahrhundert ist es dem König Irakli II. gelungen, Kartlien mit dem benachbarten georgischen Königreich Kachetien zu vereinen und es wurde das Königreich Kartl-Kachetien gegründet.

Im Jahre 1801 wurde das Königreich Kartl-Kachetien vom zaristischen Russland annektiert und heutige Region Innerkartlien wurde Teil von Tiflis Gouvernement.

Anfang des 20. Jahrhunderts, noch vor der Oktoberrevolution wurden in der Region eine der ersten Lehr und Kultureinrichtungen des Landes eröffnet. In Gori wurde eine Frauengymnasium im 1900 eröffnet, kurz darauf im 1909 wurde in Saguramo eine weitere Schule aufgemacht, gefolgt von Ateni im 1912.  In den gleichen Jahren wurde die Zeitung „Kartlien“ gegründet und das Theater in der Stadt Chaschuri eröffnet.

Im März von 1921, einem Monat nachdem Bolschewiki an die Macht kamen wurde im Innerkartlien der erste Vorläufer der Kolchose mit dem Namen „Neues Leben“ gegründet, im 1924 wurde daraus die offizielle sowjetische Kolchose.

Während der Sowjetzeit entstanden in der Region mehrere Fabriken: Wollfabrik in Gori, Zementfabrik in Kaspi, Geflügelfabrik in der Nähe von Gori usw.

Bald nach der Unabhängigkeit Georgiens, im 1994 wurde Verwaltungsregion Innerkartlien mit einem Dekret des georgischen Präsidenten gegründet und umfasst in der Gegenwart unter anderem auch das Gebiet von abtrünniger Region „Südossetien“.

Hauptwirtschaftszweige der Region sind Landwirtschaft und Tourismus. Es gibt hier mehrere Weinkeller, Obstverarbeitungsbetriebe, sowie Saftkeltereien.

Da durch Innerkartlien eine Autobahn, sowie eine Haupteisenbahnstrecke verläuft, hat die Region das Potenzial auch für die Industrieentwicklung.

 

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