Atenis Ziche (die Festung von Ateni)

Die Festung von Ateni galt für sehr lange Zeit als uneinnehmbar. Sie war ein sicherer Ort, an den Georgische Könige und Großfürsten ihre Familien gebracht haben, wenn Unruhen im Lande herrschten. An der Festung von Ateni haben wichtige Schlachten stattgefunden, die oft auch das Schicksal des Landes entschieden haben.

Der Name

Den Namen Atenis Ziche (übersetzt: die „Festung von Ateni“) bekam die Anlage, weil sie sich im Ateni Tal, am Fluss Tana befindet.

Geschichte im Überblick

Atenis Ziche wurde im 10. Jhd. von der Großfürstenfamilie Baghwaschi erbaut. Diese Familie besaß auch eine andere wichtige Festungsanlage des Landes in Kldekari, weshalb sie auch die Fürsten von Kldekari genannt wurden.
Die Großfürsten von Kldekari waren nicht immer loyal gegenüber den Georgischen Königen, weshalb gleich nach dem Bau von Atenis Ziche eine große Schlacht zwischen den Fürsten und dem Georgischem König Bagrat III. an der Festung stattgefunden hat. Der König konnte die Festung von Ateni nicht einnehmen, aber die Aufständischen haben die Hoheit des Königs anerkannt und die Festung wurde dem König übergeben.

Im 11. Jhd. hat ein Fürst von Kldekari namens Liparit versucht, die Festung von Ateni einzunehmen, aber die königliche Armee konnte die Festung halten.

Im 16. Jhd. musste sich der Georgische König Dawit der X. in die Festung von Ateni zurückziehen, weil sein eigener Bruder Av-Giorgi einen Aufstand gegen ihn organsiert hatte. Av-Giorgi hat Atenis Ziche für mehrere Tage belagert, konnte sie aber nicht einnehmen.

Noch im gleichen 16. Jhd. wurde Ostgeorgien viermal vom Persischen Schah Tahmasp I. überfallen. Bei seinem vierten und brutalsten Einfall, hat der König Luarsab seine Mutter in die Festung von Ateni gebracht. Die Festung wurde auch bald von Persern belagert, aber konnte nach mehrtätigem Kampf nicht eingenommen werden. Erst als die Perser herrausfanden, wie die Festung mit Wasser versorgt wurde und die Wasserquelle abgeschnitten hatten, konnten sie die Festung von Ateni einnehmen.

Im 17. Jhd. hat der Persische Schah Abbas der I. in Georgien einen zum Islam konvertierten Georgier aus der königliche Dynastie zum König ernannt (er hieß Rostom). Bei einem Aufstand gegen Rostom mussten sich die Aufständischen, unter anderem Fürsten von Aragwi und mehrere Mitglieder der georgischen königlichen Dynastie in die Festung von Ateni zurückziehen. Der König Rostom hat es geschafft, mit Hilfe der persischen Truppen Atenis Ziche einzunehmen, die Festung wurde dabei sehr stark beschädigt.
Nach diesem brutalen Kampf wird die Festung in den georgischen Chroniken nicht mehr als bedeutungsvolle Festungsanlage erwähnt.

Architektur

Die Festung steht auf einem felsigen, schwer erreichbaren Hügel, oberhalb der Ortschaft Ateni. Sie ist 38,4 lang und 17,2 Meter breit, wobei die Mauer an manchen Stellen 10 Meter hoch und ca. 1,5 Meter breit ist. Die Festung ist aus Flussstein gebaut und besteht aus zwei Teilen, einem nördlichen und einem südlichen.

Der nördliche Teil ist relativ klein und hier befindet sich der Eingang der Festung.
Der südliche Teil ist größer und umfasst mehrere Wehrtürme, sowie das Wohngebäude und ein großes Wasserreservoir.

Im Jahre 1920, nach einem starken Erdbeben, wurde die Festung von Ateni stark beschädigt, aber ein Großteil der Anlage ist noch erhalten und kann von Besuchern kostenfrei besichtigt werden.

 

 

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