Ksani Festung Die meisten Burgen und Wehranlagen wurden in Georgien für den Schutz gegen ausländische Invasoren gebaut. Die Festung von Ksani bildet allerdings eine Ausnahme, denn sie wurde wegen der Auseinandersetzungen innerhalb der Georgischen Königlichen Familie im 16. Jhd. gebaut. Der Name Die Festung von Ksani steht am Zusammenfluss der Flüsse Ksani und Mtkwari (Kura), weshalb sie sowohl Ksani, als auch Mtkwari Festung genannt wird. Die Festung hat auch einen weiteren Namen, Konstantin-Labati, nach dem georgischen Fürst Konstantin, der die Wehranlage im 18. Jhd. wiederaufgebaut hat. - Die Wehrmauer Die Wehrmauer An der Wehrmauer erkennt man zwei Bauetappen. In der ersten Etappe aus dem 16. Jhd. wurde als Baumaterial ausschließlich Flussstein benutzt. Bei der zweiten Bauetappe im 18. Jhd. hat man auch Ziegelstein verarbeitet. Prismenförmiger Turm der Ksani Festung Der Turm ist in die westliche Mauer der Festung integriert und ist nur zur Hälfte erhalten – die nördliche und ein Teil der westlichen Wände stehen noch. Die Stockwerke waren 2 bis 4 Meter hoch und die Wände 1,7 Meter dick. Am Turm sind zahlreiche Schiesscharten und die Zinnen am Dachgeschoss noch gut erkennbar. Im vierten Stock ist auch der Kamin gut erhalten. Zwei Zylinderförmige Türme a) der erste Turm ist von außen an die nordwestliche Seite der Mauer angebaut und stammt aus der zweiten Bauetappe im 18. Jahrhundert. Der Turm hat zwei Stockwerke. Im ersten Stock befinden sich eingegrabene Amphoren, sowie ein Kamin und das Dachgeschoss schließt mit mehreren noch erhaltenen Zinnen ab. b) der zweite zylinderförmige Turm mit drei Stockwerken ist an die nordöstliche Seite der Mauer angebaut. Das Fundament des Turmes ist aus dem 16. Jhd. aber der Großteil des Turmes stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Turm wurde als Wohn- und Wehranlage benutzt und hatte Kamine, sowie mehrere Schiesscharten auf jedem Stockwerk. Die Wände des Turmes sind 2 Meter dick. Fünfstöckiger Turm der Ksani Festung Der an der östlichen Ecke stehende fünfstöckige Turm hat eine längliche Form und ist von Süden abgerundet. Der Turm stammt aus der zweiten Bauperiode und ist von außen an die Mauer gebaut. Wasserreservoir und Weinkeller Auf der südöstlichen Seite des fünfstöckigen Turmes befinden sich ein zylinderförmiges Wasserreservoir mit ca. 30 Kubikmetern Volumen und 15 unterschiedlich große Weinamphoren. Geschichte der Ksani Festung Die Festung von Ksani wurde zwischen 1511 und 1514 vom Georgischem Prinzen Bagrat gebaut. Der Grund für den Bau der Wehranlage war der Konflikt zwischen seinen Brüdern, Av-Giorgi (Giorgi der Bösartige) und Dawit. Der Hintergrund war der folgende: Av-Giorgi war der ältere Sohn und der rechtmäßige Thronfolger des georgischen Königs Konstantin II., allerdings hatte Av-Giorgi einen bösartigen Charakter und sein Vater wollte, dass der jüngere Sohn Dawit zum König wird. Das passte Av-Giorgi ganz und gar nicht und er hat seinen eigenen Vater ermordet, um sich anschließend zum König von Kachetien zu ernennen. Sein Bruder Dawit, später Dawit der X., wurde König der benachbarten Provinz Kartli. Dawit wusste, dass sein älterer Bruder den Anspruch auf weitere Gebiete Georgiens erheben würde, und entschloss, mehrere Wehranlagen, darunter auch Ksani, bauen zu lassen. Mit dem Bau hat er seinen jüngeren Bruder Bagrat beauftragt. Bagrat baute die Festung Ksani und schaffte es, 1513 den ältesten Bruder, Av-Giorgi, in Gefangenschaft zu nehmen. Seit dem 16. Jahrhundert erlebte die Festung viele turbulente Zeiten und hat ihren Besitzer mehrmals gewechselt. Im 18. Jhd., unter König Irakli II., kam die Festung wieder in georgische Hand und der Fürst Konstantin Muchranbatoni hat die Wehranlage 1746 wiederaufgebaut. Anschließend hat er der Festung den zweiten Namen, Konstantin-Labati gegeben. Interessantes Ereignis an der Ksani Festung Av-Giorgi hat während seiner zweiten militärischen Expedition in die Provinz Kartli die Festung von Ksani belagert. Nach drei Monaten Belagerung ließ Av-Giorgi seinem verfeindeten Bruder Rotwein in die Festung schicken und fügte ironisch hinzu, „Du hast immerhin königliches Blut und verdienst es, nach drei Monaten mal etwas Gescheites zu trinken“. Aus der Festung hat er daraufhin frischen Lachs mit der folgenden Botschaft bekommen: „Du stehst seit drei Monaten am Fluss und hast noch keinen gescheiten Fisch gegessen“. Da hatte Av-Giorgi begriffen, dass es den Leuten in der Festung an nichts mangelte und entschloss, die Belagerung aufzugeben. |