Samzevrisi Wehranlage Samzevrisi ist eine gut erhaltene Wehranlage mit verschiedenen Funktionsgebäuden aus dem Mittelalter. Die Anlage ist von der Autobahn aus im Abschnitt Gori – Chaschuri am rechten Ufer des Flusses Kura gut zu sehen und es lohnt sich, eine halbe Stunde in die Besichtigung dieser historischen Anlage zu investieren. Baukomplex von Samzevrisi 1. Großer Turm Der Name Samzevrisi heißt wortwörtlich übersetzt „drei Mitglieder“. Vor mehreren Jahrhunderten haben sich an diesem Ort drei Familien (Mitglieder) niedergelassen und den Ort Samzevrisi genannt. In der Nähe der Wehranlage gibt es auch eine Ortschaft mit dem gleichen Namen. Die Wehranlage besteht aus einem nördlichen und einem südlichen Teil und beide wurden zu verschiedenen Zeiten, über mehrere Jahrhunderte gebaut. Dabei kamen immer wieder neue Gebäude dazu, während die alten teilweise abgerissen wurden, oder in geänderten Stil wiederaufgebaut wurden. Grob kann man 5 Bauperioden zurückverfolgen. Bei der ersten Etappe, vermutlich schon im 8. Jhd. wurde nur der Große Turm gebaut. Bei der dritten Etappe wurde die Mauer vergrößert. Heute sind Teile davon südlich des großen Turmes zu sehen. Bei der vierten Bauetappe, wahrscheinlich im 16. und 17. Jhd., wurde der Palast und andere wirtschaftliche Gebäuden aus Flussstein errichtet. Bei der fünften und letzten Etappe, Anfang des 18. Jahrhunderts, wurde der südliche Teil eingerichtet. Alle dort stehenden Gebäude außer der Kirche stammen aus der letzten Bauperiode. Der große Turm – (10,8 x 11,2 m) hat eine rundliche Form und ist aus Flussstein gebaut. Die Wände sind 2 bis 2,5 Meter dick und von den ursprünglichen vier Etagen sind nur noch drei erhalten. Der Eingang befindet sich auf der zweiten Etage und die Höhe jeder Etage beträgt ca. 3,5 Meter. Die Kirche – architektonisch eine kleine Basilika (13,2 x 8,8 m), befindet sich im südlichen Teil der Anlage und ist in die Wehrmauer integriert. Ihre heutige Form hat die Kirche im 16. und 17. Jhd. erhalten, die Fundamente sind allerdings aus der Zeit des frühen Feudalismus. Die Kirche wurde vor kurzer Zeit von innen bemalt und ist in Betrieb. Die Wehrmauer – umrandet die Anlage in mehreckiger Form und der zweiteilige Innenhof umfasst eine Gesamtgröße von 82 x 42,3 m. Die Teile der Mauer wurden in verschiedenen Epochen gebaut und haben unterschiedliche Höhen von 3 bis 10 Meter. Die Ruinen von einem Palast und anderen wirtschaftlichen Gebäuden – sind aus Flussstein gebaut und stammen aus dem 16. bis 18. Jhd. Die Wehranlage von Samzevrisi war die Residenz der Fürsten Tsitsischwili und Panaskerteli. Sie hatten die besondere Aufgabe, die wichtige Straße im Kura Tal nach Tbilisi zu schützen. Das bekannteste Mitglied der Fürstenfamilie war Zaza Panaskerteli aus dem 15. Jahrhundert. Bekannt wurde er vor allem wegen seiner Kompendien der medizinischen Künste Karabadini. Er wird in mehreren zeitgenössischen Aufzeichnungen als „der große Heiler und Kopf der Weisen“ beschrieben. Die Fürsten Tsitsischwili haben mehrere Aufstände gegen die persischen Herrscher in Georgien organisiert, wurden aber Anfang des 18. Jahrhunderts endgültig besiegt. Die Familie taucht im 19. Jhd. während der russischen Herrschaft im Kaukasus wieder auf. Das bekannteste Mitglied der Familie war Pawle Tsitsischwili (Pawel Tsitsianow). Er war Anfang des 19. Jahrhunderts General der Kaiserlichen Russischen Armee und Oberbefehlshaber im Kaukasus. Die Ortschaft Samzevrisi hat ca. 400 Einwohner und ein Teil der Bevölkerung stammt aus der Region Adscharien, von wo sie in der Sowjetzeit nach einem heftigen Erdrutsch in Adscharien nach Samzevrisi umgesiedelt wurden. In der Ortschaft Samzevrisi gibt es eine Kreuzkuppelkirche aus dem 7. Jahrhundert. Sie ist dem heiligen Georg geweiht und dient als Männerkloster. Die Wehranlage Samzevrisi wurde vor kurzem gründlich saniert und anschließend wurde hier ein Nonnenkloster gegründet. Die Kirche, geweiht dem Erzengel, wurde vom georgischen Maler Zusa Modebadze mit Fresken bemalt. Die Lage Die Samzevrisi Wehranlage befindet sich in der gleichnamigen Ortschaft – Samzevrisi, drei Kilometer von der Stadt Kareli entfernt, in der Region Innerkartlien, am rechten Ufer des Flusses Kura. |