Bodbe Nonnenkloster Das Bodbe Nonnenkloster hat einen besonderen Stellenwert in Georgien, denn hier ist die heilige Missionarin Nino beigesetzt, die Georgien im 4. Jhd. zum Christentum bekehrt hat. Das Bodbe Kloster genoss einen besonderen Status bei den georgischen Königen und es wurden hier mehrere Könige Ostgeorgiens gekrönt. Außerdem war das Kloster über Jahrhunderte ein wichtiges Kulturzentrum Ostgeorgiens mit einer sehr reichen Bibliothek. Klosterkomplex Dreischiffige Basilika aus dem 8. und 9. Jhd. Geschichte von Bodbe Nonnenkloster Im 8. und 9. Jhd. wurde in Bodbe eine dreischiffige Basilika erbaut, die im 12. Jhd. unter König Demetre I. (Sohn von König Dawit dem Erbauer) gründlich saniert wurde. Ab dem 15. Jhd. wurden in Bodbe Kachetische Könige gekrönt, wie unter anderem 1492 König Alexander I. und 1605 Teimuraz I. Im 17. Jhd. wurde in Bodbe eine theologische Schule eröffnet, wo neben kirchlicher Literatur auch wissenschaftliche Fächer gelehrt wurden. Bodbe beherbergte in dieser Zeit auch die reichste Bibliothek des Landes. Im 1888 wurde das Kloster von Bodbe vom russischen Zar Alexander III. und seiner Familie besucht und nach genau einem Jahr wurde auf seine persönliche Anordnung in Bodbe ein Nonnenkloster und ein Frauen-Gymnasium eröffnet. Äbtissin (Hegumene) des Nonnenklosters wurde Juwenalia aus Russland, die sieben weitere Nonnen aus ihrer Heimat nach Georgien mitgebracht hatte. In der Sowjetzeit wurde die Kirche von Bodbe zuerst in einen Lagerraum und dann in ein Museum umfunktioniert. Die zum Kloster gehörigen Gebäude, wie das Gymnasium und die Wohnräume für die Nonnen usw. hat man zum Krankenhaus umgewandelt. Die Kirche und das Nonnenkloster von Bodbe wurde erst nach dem Zerfall der Sowjetunion im Jahre 1991 wiedereröffnet und wird seitdem von der georgischen Hegumene Theodora mit weiteren ca. 50 Nonnen geführt. Interessant zu wissen Die Hauptkirche, eine dreischiffige Basilika, in der sich das Grab der Missionarin Nino befindet, ist dem heiligen Georg geweiht. Das Kloster von Bodbe war ein Männerkloster und wurde erst 1889 zum Nonnenkloster umgewandelt. Das Kloster war so populär, dass bei der Krönung des Georgischen Königs, Teimuraz I. der persische Schah, Abbas der I. persönlich in Bodbe anwesend war. In der Kirche befindet sich eine für Georgier religiös sehr wertvolle Ikone von Jungfrau Maria. Diese Ikone wurde während der Sowjetzeit als ein Tisch in der -Abteilung des Krankenhauses benutzt und mit dem Skalpel mehrfach zerschnitten. Die Ikone hängt momentan an der nördlichen Wand in der Bodbe Kirche. In der Sowjetzeit, vor allem in den 70er und 80er Jahren haben im Krankenhaus von Bodbe mehrere Nonnen aus unterschiedlichen Teilen der Sowjetunion gearbeitet. Sie durften zwar keine Liturgien durchführen, haben aber heimlich kurze kirchliche Rituelle durchgeführt, haben gefastet und gebetet. Fresken in der dreischiffigen Basilika Die dreischiffige Basilika von Bodbe wurde im 19. Jhd. mit Fresken bemalt. Neben Szenen aus dem Alten Testament, sind an den Wänden der Kirche das Leben des heiligen Georg und der heiligen Nino dargestellt. Das Grab der heiligen Nino – befindet sich in der dreischiffigen Basilika auf der rechten, südlichen Seite vom Altar. Glockenturm – Der aus Ziegelstein gebaute Glockenturm im klassizistischem Still steht ca. 10 Meter westlich der dreischiffigen Basilika. Der Glockenturm wurde nach 23-jährigen Arbeiten im Jahre 1885 fertiggestellt und ist fast doppelt so hoch wie die Kirche. Laut mündlicher Überlieferung hat man den neuen Glockenturm an der Stelle seines älteren Vorgängers gebaut. Die Quelle der heiligen Nino und das rituelle Bad – befinden sich im Tal unterhalb des Klosters in ca. 1 Kilometer Entfernung. Man kann sowohl zu Fuß über die Treppen dorthin gelangen, als auch mit dem Auto über einen kleinen Umweg. Laut mündlicher Überlieferung ist die Quelle hier nach langem Gebet der heilige Nino entstanden und wurde über mehrere Jahrhunderte von den Gläubigen als heilendes Weihwasser benutzt. Im Jahr 2004 wurde an der Quelle eine kleine Kapelle gebaut, geweiht den Eltern der Heiligen Nino, Zabulon und Sosana. Gleich nebenan steht das Häuschen mit dem rituellen Bad, wo das Quellwasser eingeleitet wird, und wo die Gläubigen durch dreimaliges Abtauchen im Bad sich von den geistigen und körperlichen Beschwerden befreit fühlen. Neuerbaute Kreuzkuppelkirche 2012 begannen die Arbeiten an der neuen Kreuzkuppelkirche von Bodbe und sie wurde 2019 der heiligen Nino geweiht. Sie steht ca. 30 Meter südöstlich von der dreischiffigen Basilika. Die Lage Das Nonnenkloster befindet sich in der Region Kachetien, 2 Kilometer von Sighnaghi entfernt, in der Ortschaft Bodbe. Auf folgende Reise besuchen Sie Kachetien |