Zinandali Fürstenhaus

Für die meisten ist Zinandali der Begriff für einen fruchtigen und lebendigen Weißwein, aber die wenigsten wissen, dass dieser geschmackvolle Weißwein, so wie wir ihn heute kennen, im Fürstenhaus von Zinandali geboren wurde.

Das Zinandali Fürstenhaus war nicht nur die Wiege des gleichnamigen Weines, sondern auch Kulturzentrum Ostgeorgiens und Treffpunkt für die georgischen, europäischen und russischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts wie u.a. Alexander Dumas, Alexander Puschkin und Alexander Gribojedow. 

Zinandali war auch ein Stück von Europa im wilden Kaukasus, mit dem ersten Royal Konzertflügel, Billardtischen, klassischer europäischer Musik und modernem Lebensstil. Das Anwesen verfügte über einen prachtvollen englischen Garten, der die Besucher noch heute fasziniert und schließlich war Zinandali auch der Ort, an dem Wein zum ersten Mal in Georgien nach europäischer Methode gekeltert und in Flaschen abgefüllt wurde.

Geschichte des Fürstenhauses

Im Jahre 1680 schenkte König Irakli I. dem Geschlecht Chawchawadze die Ortschaft Zinandali als Dank für die Treue und die Dienste für das Land.
Ein Jahrhundert später wurde der Fürst Garsewan Chawchawadze die rechte Hand des Georgischen Königs Irakli II. In dieser Zeit hat Garsewan seine Ländereien vermehrt, Zinandali vergrößert und ein geräumiges Wohnhaus nördlich des heutigen Fürstenhauses erbaut.  

Garsewan war auch der erste offizielle georgische Botschafter in Russland und Mitverfasser des Georgievski Vertrages von 1783, welcher Ostgeorgien unter die Oberhoheit und den Schutz des Russischen Reiches stellte.
 
Der Sohn von Garsewan, Alexander Chawchawadze, wurde General der russischen Armee, Dichter und Grundsteinleger für die Georgische Romantik. Alexander war aber nicht nur ein hochrangiger Offizier und begabter Dichter, sondern auch Patenkind der Russischen Kaiserin Katharina der Großen, sowie des Russischen Kaisers Alexander I.

Das Patenkind der Kaiserin zu sein, hat Alexander allerdings nicht daran gehindert, an einem Aufstand gegen die russische Annexion Georgiens teilzunehmen, wofür er verhaftet und nach Tambow in Zentralrussland deportiert wurde. Dank seiner Beziehungen wurde er bald wieder freigelassen.

Alexander Chawchawadze ging nach seiner Pensionierung wieder zurück nach Zinandali, ließ dort das Fürstenhaus bauen und gründete ein Weingut.
 
Das Fürstenhaus in Zinandali wurde zum Kulturzentrum Ostgeorgiens. Hier haben sich Schriftsteller und Dichter sowohl aus Georgien und dem zaristischen Russland, als auch aus Europa getroffen und den modernen europäischen Lebensstil gepflegt.  

Allerdings war dem Fürstenhaus das sorglose Leben nicht allzu lange gegönnt. Am 4. Juli 1854 fielen die Truppen des nordkaukasischen Militärführers Schamil in Kachetien ein. Die Invasoren plünderten das Fürstenhaus, brannten den Garten nieder und entführten mehrere Familienmitglieder und Bedienstete von Alexander. Die Geiseln konnten erst nach Bezahlung eines Lösegeldes von 40.000 Rubel befreit werden.

Der Sohn von Alexander, Dawit Chawchawadze, hat das Fürstenhaus in den zwei Jahren nach der Plünderung zum Teil restauriert, hat es aber nicht mehr geschafft, die Anlage finanziell zu unterhalten. Deshalb verkaufte er 1886 das Fürstenhaus von Zinandali, mit dem dazugehörigen Garten, sowie dem Weinkeller an die Kaiserliche Familie Russlands, die Romanows.

Fürstenhaus von Zinandali unter Russischen Kaisern

Ab 1886 fängt in Zinandali eine neue Ära an. Das Fürstenhaus wurde gründlich restauriert und dabei die auch die Architektur erneuert. Für die Rekonstruktion des Hauses wurde der in Georgien geborene, damals bekannte Architekt Alexander Ozerow engagiert. Neben dem Haus wurde auch der Weinkeller, der Garten und zum Fürstenhaus gehörige Gebäude restauriert. Nach den Restaurationsarbeiten wurde Zinandali zur Sommerresidenz der Russischen Kaiserfamilie und wurde unter anderem von Kaiser Alexander III. oftmals besucht. 

Fürstenhaus von Zinandali in der Sowjetzeit

In der Sowjetzeit wurde das Fürstenhaus zu einem Hotel und einer kachetischen Weinbau-Kolchose umgebaut. Dabei wurde die Anlage mehrmals rekonstruiert, und das authentische Bild des Hauses weitgehend geändert.
Obwohl Zinandali zu einem Hotel umgebaut wurde, hat das Haus und seine Umgebung nicht an Popularität verloren und wurde weiterhin rege von sowjetischen Dichtern frequentiert.
Kurz nach dem zweiten Weltkrieg, 1946, hat der georgische Schriftsteller Giorgi Leonidze mit anderen Schriftstellern und Dichtern zusammen durchgesetzt, im Fürstenhaus Zinandali ein Museum zu eröffnen.

Fürstenhaus von Zinandali in der Gegenwart

2007 hat die georgische Gesellschaft „Silk Road Group“ das Haus mit dem Park und den dazugehörigen Gebäuden für mehrere Jahre gepachtet und nach einem Jahr Restaurierungsarbeiten wurde das Museum und der Park für Besucher neu eröffnet.

Das Zinandali Hausmuseum wird heute von der Nachfahrin der Chawchawadze Fürsten, Maia Kokochaschwili und ihrem Team geführt.

Der Park von Zinandali

Der erste Park von Zinandali wurde zusammen mit dem Fürstenhaus im 18. Jhd. angelegt, der heutige Entwurf stammt aber aus dem 19. Jahrhundert.
Für die Projektierung des Gartens wurde der französische Landschaftsarchitekt Arnold Regel eingeladen.
Der Garten war ursprünglich 18 Hektar groß und beherbergte insgesamt 400 verschiedene Arten von exotischen und endemischen Pflanzen und Bäumen. Unter anderem gab es im Garten: Japanische Wollmispeln, Japanische Rosinenbäume, Quitten, Olivenbäume, Kakibäume, Papiermaulbeerbäume, Palmlilien und Kastanien.

Heute wird der Garten weiter sorgfältig gepflegt und seine Vielfalt macht großen Eindruck auf die Besucher. Viele Besucher schwärmen von den verschiedenen Arten von riesigen Magnolien, die gleich am Eingang des Parkes stehen und gleichzeitig in mehreren Farben blühen.

Der Weinkeller von Zinandali

Der Weinkeller von Zinandali ist der Geburtsort der modernen und klassischen Weinherstellung Georgiens. Der Fürst Alexander Chawchawadze hat im 19. Jhd. in Zinandali einen stattlichen Weinkeller gebaut und die Weine dort sowohl nach georgischer als auch nach europäischer Methode gekeltert und in Flaschen abgefüllt. Neben typischen georgischen Rebsorten wie Saperawi und Rqaciteli hat der Fürst Alexander auch europäische Rebsorten wie Cabernet Sauvignon in Kachetien angebaut. Interessant zu wissen ist, dass in Zinandali erstmals georgische Weine in Flaschen abgefüllt wurden.

Zu Sowjetzeiten wurde in Zinandali eine Weinfabrik gegründet und das Weingut vergrößert.

Heute ist der Weinkeller von Zinandali weiter in Betrieb und offen für Besucher. Insgesamt beherbergt der Weinkeller 16.500 Weinflaschen.
Die ältesten Weine des Weingutes sind: Polish Honey (1814); Château d'Yquem (1861) und der erste, in Flaschen abgefüllte georgische Wein – ein Saperawi aus dem Jahrgang 1841.

Musikfestival in Zinandali

2019 hat in Zinandali das erste 15-tägige Musikfestival stattgefunden. Der Schwerpunkt dabei war klassische Musik, mit lokalen, sowie ausländischen Komponisten. Im Coronajahr 2020 wurde die Veranstaltung in kleinerem Rahmen durchgeführt und ist auch in Zukunft als jährliches Highlight geplant.

Für das Festival wurde auf dem Gelände des Fürstenhauses extra ein Amphitheater mit einem Schiebedach für 12.000 Personen eingerichtet. Das Projekt für das Theater-Gebäude wurde vom französischen Architekten Xavier Fabre entworfen.  

Das Festival, sowie das Amphitheater für die Gestaltung der Konzerte wurde großenteils von der „Silk Road Group“ finanziert.

Hotel Radisson in Zinandali

Im Jahr 2018 hat das Unternehmen „Silk Road Group“, welches das gesamte Gelände von Zinandali Fürstenhaus betreibt, ein 5-Sterne Radisson-Hotel im hinteren Teil des Parkes gebaut, ca. 100 Meter vom Fürstenhaus entfernt.

Auf folgende Reise besuchen Sie Zinandali

Georgien Rundreise >>

 

ENJOY GEORGIA - REISEAGENTUR
ADRESSE

Vazha Pshavela Avenue 25
Tbilisi 0186

KONTAKT

Telefon: +995 599 323 892
E-mail: info@enjoy-georgia.com

All Rights Reserved

NACH OBEN