Ananuri Wehrkirche

Ananuri Wehrkirche ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes und meist fotografiertes Denkmal von Georgien.

Baukomplex von Ananuri

1. Obere und untere Festungsanlagen
2. Wehrmauer
3. Heilige Marias Kirche (Hauptkirche)
4. Erlöser Kirche (Kleinere Kirche, neben der großen)
5. Glockenturm
6. Wasserreservoir

Wo liegt Ananuri Wehrkirche?

Ananuri Wehrkirche liegt in ca. 65 Km. Nördlich von der Hauptstadt Georgiens Tbilisi, am Stausee Jinwali, in der Region Mzcheta-Mtianeti, historische Bezeichnung der Region ist – Mtiuleti.

Historischer Überblick, Fakten und Daten

Ananuri heißt gleichzeitig die Ortschaft, wo die Anlage gebaut ist. Schriftliche Überlieferungen über die Besiedlung der Ortschaft in Ananuri gibt es erst seit dem XIII. Jahrhundert.

Was ist im XIII. Jhd. passiert und warum wird ausgerechnet hier eine Wehranlage gebaut?

Im XIII. Jhd. Während der Mongolischen Invasionen und sehr starken Schwächung des Georgischen Königreiches, entstanden Zahlreiche eigenständige Fürstentümer, darunter auch das Fürstentum von Aragwi (Aragwi heißt der Fluss, der vor der Anlage fließt und den Stausee mündet). Als Hauptresidenz wählten die Fürsten die Ortschaft Ananuri, denn sie liegt an der wichtigen Kreuzung von verschiedenen Wegen und eine große strategische Bedeutung der Gelände haben die Fürsten sehr schnell erkannt. Rund um die Anlage haben sich zahlreiche Familien angesiedelt und aus einer kleinen Ortschaft wurde eine Kleinstadt, mit über 2.000 Einwohner. Heute leben in der Ortschaft Ananuri ca. 50 Familien.

Das erste und damit das älteste Denkmal der Anlage ist der schmale Wehrturm aus dem XIV. Jhd. mit einem markanten pyramidenförmigen Dach. Solche Wehrtürme waren in den nördlichen Teilen Georgiens, vor allem in der Region Chewsuretien verbreitet, deshalb wird der Turm auch Chewsuretischer Turm genannt. Der Turm ist 18 Meter hoch, und hat 4 Stockwerke, der Erdgeschoss ist für eine bessere Stabilität mit Steinen gefühlt, der Eingang ist auf der ersten Etage von der östlichen Seite, momentan kaum einsehbar, weil die Hauptkirche sehr dicht dran steht.

Hauptkirche geweiht der Geburt Jungfrau Maria aus dem XVII. Jhd.

Das größte Denkmal in der Anlage ist mit gelbem Sandstein erbaute Gottesmutter Kirche aus dem XVII. Jhd. Auftraggeber war der Fürst Bardzim Mdiwanbeg. Markant ist die Kirche mit künstlerisch sehr fein dekorierten Fassaden, vor allem die Südliche Seite ist mit dem Lebensbaum, Erzengel, Weintrauben, Rehe, Drachen und fein verzierte Steine reich geschmückt. Innenraum der Kirche wurde im XIX. Jhd. in weiß übermallt und nach der Entfernung der Farben sind viele Fresken aus dem XVII. Jhd. zum Vorschein gekommen. Auf den Säulen, im zentral mittleren Raum, kann man die Bilder von den Syrischen Priester sehen, die nach Georgien im VI. Jhd. gekommen sind und verschiedene Klöster, vor allem im Ostgeorgien gegründet haben. Auf der westlichen Seite, ist der heilige Georg auf dem Pferd gut erkennbar, am besten erhalten ist das ziemlich brutal dargestellte Jüngste Gericht auf der südlichen Seite, mit Jesus in der Mitte als Richter und die glücklichen, die in den Himmelreich kommen, sowie die Sündigen, die nach dem Jüngsten Gericht auf dem Weg in die Hölle sind.

Erlöser Kirche aus dem XVI-XVII Jhd. (kleinere Kirche, neben der großen Hauptkirche)

Kreuzkuppelkirche oberhalb der Ananuri Anlage stammt aus Ende des XVI. und Anfang des XVII. Jhd. gebaut ist die Kirche mit Flussstein und Ziegel. Fassaden sind kaum geschmückt und im Innenraum der Kirche kann man noch Überreste der alten Wandmalerei erkennen

Der Bergfried (Scheupowari)

Die mächtige zinnen bewehrte Ringmauer ist durch einen quadratischen Bergfried auf Georgisch „Scheupowari“ (Nicht einnehmbar) in der Mitte und zwei weitere Ecktürme, auf der linken und rechten Seite verstärkt.

Der Bergfried, in der Mitte der Wehrmauer, stammt aus dem XVII. Jhd. ist 6,80 mal 8, 20 Meter hoch und hat 5 Stockwerke. Teil des Turmes liegt außerhalb der Wehrmauer und hatte ursprünglich 6 Stockwerke. Der Bergfried war gleichzeitig ein Wohnturm, Zeugnis dafür sind Kamine, die auf jede Etage des Turmes zu sehen sind. Der Haupteingang ist von der Inneren Seite der Wehrmauer, aber man kann auch die Wehrmauer entlang befindende Treppen in den Wehrturm auch gelangen.

Wasserreservoir

Das zwei Teilige Wasserreservoir befindet sich innerhalb der Wehrmauer, gleich auf der rechten Seite nach dem Haupteingang im oberen Teil der Ananuri Wehrkirche. Gesamte Größe 12,9 x 9,6. Gebaut ist das Reservoir mit dem Flussstein und die Wasserversorgung geschah über die keramische Wasserleitung, die geleitet war von den Bergen (ca. 100 Meter Nordwestlich) die Wasserleitung ist ziemlich tief (ca. 2 Meter) in der Erde eingegraben.

In der Anlage, auf der Südöstlichen Seite ist ein weiteres Wasserreservoir. 6 Meter tief 1,2 Meter breit.

Der Glockenturm

Der Glockenturm mit breiten offenen Fenstern, auf der östlichen Seite, ca. 10 Meter östlich von der Hauptkirche. Der Turm stammt aus der zweiten Hälfte XVII. Jahrhunderts und ist mit Ziegelstein und die Spitze des Turmes mit geschliffenen Flussstein erbaut.

Der Tunnel (Unterirdische Zelle)

Zwischen der Hauptkirche und der Glockenturm ist eine unterirdische achteckige Zelle, die verbindet, beide Teile der Ananuri Anlage, Obere und untere mit einander. Mann kommt in die Zelle über die Treppe, aber weiterer Verlauf ist momentan gesperrt.

Etymologie

Über die Entstehung den Namen Ananuri gibt es verschiedene Versionen

Laut einer Version ist der Name der Anlage und gleichzeitig der Ortschaft mit der hübschen Tochter des Fürsten, Anna verbunden. Sie hat sich in einem jungen Mann, aus dem benachbarten Land Dagestan verliebt und ihn auch in die Festung reingelassen, aber der Junge Man hatte ganz andere Pläne, als Anna. Er hat in der Nacht die Tore der Anlage heimlich aufgeschlossen und Angreifer aus dem Nordkaukaukasus in die Festung reingelassen.

Anna hat es sehr bereut, dem jungen Mann zu vertrauen und die spätere Generation hat der Anlage „Die Reue von Anna“ (Anas sinanuli) sprich: Ananuri genannt.

Nach der zweiten Version, hat der Feind während der Belagerung der Anlage die Zelte am Ufer des Flusses Aragwi aufgeschlagen. In der Nacht gab es starken Gewitter und die meisten Zelte wurden überschwemmt, dabei sind auch zahlreiche Belagerer ums Leben gekommen und die überlebenden haben es sehr bereut die Anlage überhaupt belagert zu haben. Hier ist wieder als Ursprung der Name das Wort „Reue“ (Sinanuli) benutzt.

Die Besucher der Anlage bereuen es aber auf keinen Fall, diese tolle Anlage mit eigenen Augen gesehen und bewundert zu haben.

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