Georgische Heerstraße

Georgische Heerstraße ist historischer Name des Weges, der die Hauptstadt Georgiens – Tbilissi mit der Hauptstadt Nordossetiens über Großen Kaukasus mit einander verbindet. Die gesamte Länge der Straße ist 208 Kilometer, der Höchste Punkt ist der Kreuzpass, mit 2.395 Höhenmetern über dem Meeresspiegel.

Verlauf der Heerstraße

Georgische Heerstraße fängt am nördlichen Ausgang der Hauptstadt Tbilissi an, geht am rechten Ufer des Flusses Kura entlang und nach ca. 3 Kilometer geht die Straße in das Aragwi Tal rein, an den Ortschaften Passanauri, Mleta und über den Kreuzpass runter zum Dorf Kobi, wo der Aragwi Tal sich mit Truso Tal trifft und weiter über Stepanzminda und Daryali Schlucht bis zur Hauptstadt Nordossetiens – Wladikawkas.

Georgische Heerstraße ist Teil des 1.120 Kilometer langen Europastraße E 117.

Geschichte der Heerstraße

Seit schon Bronzezeit gab es über Georgien, durch Aragwi und Terek Täler einen Verbindungsweg, zwischen Nord und Südkaukasus. Oft wurde der Weg, wegen des Dariali Schluchtes auch Dariali-Weg genannt. Den Namen, Georgische Heerstraße hat der Weg erst im XVIII. Jhd. bekommen, nachdem das Russische Heer den Weg benutzt hat, um in Georgien einzumarschieren, aber auch während der Russisch-Türkische Kriege die Truppen möglichst schnell nach Süden zu verlegen.

Eine enge Kulturelle und Handelsbeziehung haben die Völker vom Süd und Nordkaukasus hauptsächlich über die Heerstraße gepflegt. Die Skythen im VI. Jhd. vor unserer Zeitrechnung sind zum großen Teil über diesen Weg nach Süden und Südosten gelangen. Von den Griechischen Historiker Strabo, im I. Jhd. v.u. Z.  sowie von den Römischen Geographen Plinius im I. Jhd. n.u.Z. wurde der Weg, als einer der schönsten, aber gleichzeitig auch als sehr gefährlich beschrieben, wegen Steinfall, engen Wege, plötzlich auftretender Nebel und vor allem wegen häufiger Raubüberfälle. Die Bedeutung der Straße war enorm Groß und deshalb haben die Großmächte immer versucht den Weg unter ihre Kontrolle zu bringen.

Im I. Jahrhundert war der Weg unter Georgische und römische Truppen. Nach der Arabischen Invasionen im VII. Jahrhundert haben Araber den Weg kontrolliert und den Übergang von Norden nach Süden gegen Alanen gesichert. Nach den Verwüstungen von Temur Leng (XIV. Jhd.) blieb der Weg Abseits der Interessen, aus diesem Grund haben die ersten Botschaften vom Russland im XVI. Jhd. einen anderen Weg benutzt um nach Georgien zu gelangen (Über Tuschetien in die Region Kachetien). Möglicherweise waren die Räuber, sowie gegenüber Russland sehr negativ eingestellte Bergbevölkerung, was den Nachbarn aus den Norden gezwungen hat, alternative Wege nach Süden zu suchen.

Ab XVIII. Jhd. während der Russisch-Türkische Kriege fängt Russland an, die Straße zu verbreiten und mehrere Sicherungsposten aufzubauen. Erst im Jahr 1769 ist es dem Deutsch-Baltischen Generell bei der russischen Armee, Eduard von Totleben gelungen russische Truppen mit ca. 5.000 Soldaten über Georgische Heerstraße nach Süden zu verlegen.

Gewährleistung der Sicherung auf der Heerstraße war nicht nur für manchen selbsternannte georgischen Fürsten unangenehm, sondern auch für Tschetschenen, die aus Georgien entführte Kinder und Frauen, über die Heerstraße nach Norden brachten und auf verschiedenen Menschenbazars verkauft haben. Endgültig wurde die Straße erst im Jahr 1783 gesichert, als Georgien mit Russland ein Frieden und Unterstutzungsabkommen – „Traktat von Georgiewsk“ unterschrieben hat. Laut dieses Vertrags, dürfte das russische Heer in Georgien Militärbasen aufbauen und sich frei bewegen.

Im laufe der Zeit wurde Verlauf der Heerstraße öfters geändert und so, wie die Straße im XXI. Jhd. aussieht, nach 30-Jährigen mühsamen Arbeit, im Jahre 1863 fertig gestellt. In dieser Zeit war Georgien schon längst Teil des Russischen Zarenreiches.

Bedeutung der Georgischen Heerstraße während der Sowjetzeit 1922- 1991

Während der Sowjetzeit wurde eine Bahnlinie zwischen Georgien und Russland über die Region Abchasien gebaut und der meiste Verkehr auf Schienen verlegt. Im Jahre 1985 wurde durch den Großen Kaukasus in der Region Samachablo (Südossetien) ein knapp 4 Kilometerlanger Straßentunnel auf 2.100 Höhenmeter mit dem Namen Roki Tunnel gebaut. Die Erschließung des Tunnels, sowie Bau einer Bahnlinie hat es dazu geführt, dass die Heerstraße ihre Wirtschaftliche Bedeutung zum großen Teil verloren hat.

Bedeutung der Georgischen Heerstraße nach der Unabhängigkeit

Nach der Unabhängigkeit Georgiens im Jahr 1991 hat in der Region Abchasien eine Kriegerische Auseinandersetzung angefangen, was zur Sperrung der Bahnlinie und des Weges über Abchasien geführt hat. Im Jahre 1994 ist es in der Region Samachablo (Südossetien) ebenfalls zu einem bewaffneten Konflikt gekommen, damit wurde der Verkehr durch den Roki Tunnel eingeschränkt und nach dem Georgisch-Russischen Krieg im Jahre 2008 ganz eingestellt.

Aus diesen Gründen wurde der Verkehr zwischen Süd und Nordkaukasus wieder auf die Heerstraße verlegt und historische Straße hat ihre Wirtschaftliche Bedeutung wieder zurückgewonnen

Georgische Heerstraße heute

Einzige Offizielle Verbindung zwischen Russland und Georgien, ist heutzutage die Georgische Heerstraße. Alle Autos und Lastwägen die aus den benachbarten Ländern, Aserbaidschan, Armenien, die Türkei, Iran und so weiter nach Russland wollen, müssen über die Georgische Heerstraße fahren, deshalb sieht man unterwegs viele Autos mit unterschiedlichen Länderkennzeichen. Entlang der Heerstraße verläuft auch eine wichtige Gas Pipeline von Russland über Georgien nach Armenien.

Sehenswürdigkeiten an der Georgischen Heerstraße

Über die Schönheit der Natur haben zahlreiche Dichter, wie Puschkin und Lermontow, in ihren Gedichten, sowie der Französischer Schriftsteller Alexander Dumas, in seinem bekannten Roman „Reise durch den Wilden Kaukasus“ berichtet.

Meistfotografierte Sehenswürdigkeiten wie Ananuri Wehrkirche, Georgisch Russisches Freundschaftsdenkmall und vor allem Dreifaltigkeitskirche von Gergeti am Fuße des Berges Kasbek befinden sich ebenfalls entlang der Georgischen Heerstraße.

Man kann von Tbilissi aus sehr einfach über verschiedene deutschsprachige Reiseagenturen, einen Tagesausflug nach Stepanzminda organisieren und diese einmalige Landschaft, inmitten des Großen Kaukasus mit eigenen Augen bewundern.

Auf Folgende Reise besuchen Sie die Heerstraße

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