Dadiani Palast von Sugdidi

Dadiani Palast und Fürstenhaus von Sugdidi ist Teil der ehemaligen Residenz der Dadiani Fürsten aus dem 17. bis 19 Jahrhundert und beherbergt heute Historisch-Architektonisches Museum Georgiens.

Beim Besuch der Residenz erhält man die Möglichkeit, eine gute Vorstellung vom Leben des Hochadels in Georgien zu bekommen und man wird sich anschließend mit der Feststellung wundern, wie eng das Georgische Adel, mit der high Society der damaligen Zeiten von Europa verbunden war.

Außerdem verfügt das heutige Museum über eine ethnographische Ausstellung, mit archäologischen Artefakten, sowie eine Münzsammlung und riesige Waffensammlung mit Insgesamt mehr als 50.000 Exponate.

Weiterhin gibt es hier in der Fürstenzeit angelegten botanischen Garten, der in den letzten Jahren wieder eingerichtet und für die Besucher eröffnet wurde.

Wer waren die Dadiani Fürsten

Als Grundsteinleger für das Fürstengeschlecht gilt Joan Dadiani aus dem 11. Jahrhundert. Seine Nachfahren waren Fürsten der Region Samegrelo, aber sind zeitweise auch Könige vom Westgeorgien gewesen.

Dadianis haben mit ihrer geschickten Außenpolitik geschafft, ihr Fürstentum von den Persischen und Osmanischen Überfälle Großteils zu schönen. Wobei sie oft nicht im Interesse des gesamten Landes, sondern für die Interesse eigenen Fürstentums gehandelt haben.

Nach der Annektierung Georgiens von Russland im 1801, hat das Fürstentum von Samegrelo für mehrere Jahrzehnte eine weitgehende Unabhängigkeit behalten und die Dadiani Fürsten wurden in den russischen Adelsstand erhoben.

Das Fürstentum wurde im 1857 durch das kaiserliche Russland endgültig aufgelöst.

Das Besondere an dem Dadiani Fürstenhaus und deren Bewohner

1. Das Fürstenhaus ist eine beispielhafte Mischung vom 17. Jahrhundert gebauten Holzpalast im asiatischen Still und im 19. Jahrhundert, vom deutschen Architekten gebauten Adelshaus im europäischen Still.

2. Fürstin Salome Dadiani war mit Achille Murat, einen Enkel von Napoléon Bonapartes Schwester verheiratet und beide haben für mehrere Jahre in der Dadiani Residenz gelebt.

3. Im Fürstenhaus befindet eine große Bibliothek aus den Beständen Napoleons und seine Totenmaske aus dem Jahre 1833, die von Achille Murat nach Georgien gebracht wurde.

4. Die Dadianis bewegten sich international in Kreisen des europäischen Hochadels. So lernte beispielsweise Ekaterina Dadiani, Berta von Suttner 1864 im hessischen Bad Homburg kennen und später resultierte aus dieser Verbindung ein langer Aufenthalt in der Dadiani Residenz, für Berta und Ehemann Arthur bei ihrer Flucht vor Arthurs Familie.

5. Auch interessant ist das Porträt von Ekaterina Dadiani vom deutschen Maler Franz Xaver Winterhalter. der in einer ähnlichen Pose das berühmteste Porträt von Kaiserin Elisabeth (Sisi, hängt heute in der Hofburg Wien) anfertigte und auch sonst alle gekrönten Häupter und die High Society der damaligen Zeit auf die Leinwand brachte.

6. Dem Fürst Niko Dadiani hat der österreichisch-deutscher Kapellmeister und Komponist Johann Strauss sein Meisterwerk „Niko-Polka“ gewidmet.

Baukomplex von Dadiani Residenz in Sugdidi

Palast der Königin - 17. bis 19. Jahrhundert
Fürstenhaus von Niko - 19. Jahrhundert
Botanischer Garten - 19. Jahrhundert
Kirche geweiht der Ikone der Mutter Gottes von Vlacherna 19. Jhd.

Palast der Königin

Zu ihrer Residenz wählten die Fürsten, Ortschaft Sugdidi erst im 17. Jahrhundert, als Lewan II. Dadiani an die Macht kam, er hat auch das erste Fürstenhaus in Sugdidi gebaut. Das war ein dreistöckiges Haus mit doppelter Bedachung, 17 unterschiedlich große Fenster, zwei Veranden und ein Wehrturm.

Damalige Architektur des Hauses hat der italienischer Missionär Teramo Castelli detailliert beschrieben. Er hat mehrere Jahre in der Region gebracht und hat den Fürsten Lewan II. auch persönlich gut gekannt.

Mitte des 19. Jahrhunderts hat die Fürstin Ekaterina, den deutschen Architekten Reis beauftragt, den Palast umzubauen und ihn, im moderner europäischen Still zu gestalten. Der Architekt hat hauptsächlich Fassaden des Hauses geändert, aber der Grundbau des Hauses blieb unverändert.

Sonderstück des Palastes ist ebenfalls im 19. Jhd. gebaute Holzveranda auf der Rückseite des Hauses, mit feiner Holzschnitzerei und reichlich dekorierten Dach. Jedes Detail der Holzveranda ist mit Bienenwachs, bei unterschiedlichen Temperaturen bearbeitet und dadurch hat das Holz verschiedene, mit einander harmonisch passende Farben bekommen.

Wer genau Architekt, oder Handwerker für die Veranda gewesen ist, weiß man nicht, aber die Fürstin Ekaterina schrieb, dass sie die Besten Handwerker des Landes engagiert hat, um etwas, noch nie gemachtes zu schaffen.  

Da die Fürstin Ekaterina sich die Königin der Region Samegrelo nannte hat man, von ihr umgebauten Palast, auch Palast der Königin genannt. 

Fürstenhaus von Niko

Das Haus hat Niko Dadiani, Sonn der Fürstin Ekaterina, in 80-gen Jahren des 19. Jahrhunderts gebaut. Das Projekt wurde vom russischen Architekten, Leonid Vasiliev entworfen.

Das zweistöckige Haus ist mit georgischem Ziegelstein im europäischen Still gebaut. Gleich nach seinem Bau, wurde der Ort zum Kulturzentrum Westgeorgiens, der sowohl von den georgischen Dichtern und Schriftsteller, als auch von den russischen Zarenfamilien und Hochadel frequentiert wurde.  

Das Fürstenhaus verfügte über größten literarischen Salon Georgiens und einen herausragenden Steinveranda.

Nachdem Bolschewikis an die Macht kamen, wurde Fürstenhaus von Niko zu einem Museum umgewandelt, aber es wurde später vernachlässigt und war stark baufällig.  

Zwischen 2015 und 2019 hat man das Fürstenhaus von Niko gründlich saniert und ist momentan geöffnet für die Besucher.

Das Haus wurde nach seinem Bauherrn, letzter Fürst vom Samegrelo, Niko Dadiani benannt.

Niko War in Georgien aufgewachsen, absolvierte seine Ausbildung in Frankreich und heiratete Deutsche Fürstin Maria Adlerberg.
In der russischen Armee wurde Niko zum General befördert und ging nach seiner Pensionierung zurück nach Georgien.

Für die Kandidatur des Fürsten von Bulgarien wurde vom Zar Alexander III. im 1887 Niko Dadiani genannt, aber seine Kandidatur wurde durch Nationalversammlung Bulgariens abgelehnt und den Posten hat der Deutsche Prinz, Ferdinand, später König von Bulgarien Ferdinand I. bekommen.  

Genau diesem Niko hat Johann Strauss sein Meisterwerk, Niko-Polka im 1859 gewidmet.

Botanischer Garten von Sugdidi

Die Geschichte des botanischen Gartens fängt im 1840 an, als Dawit Dadiani an die macht kam. Er hat mit seiner Frau, Ekaterina zusammen entschieden den riesigen Garten des Fürstenhauses neu zu gestalten. Dafür hat die Fürstenfamilie italienischen Gartenarchitekten, Josef Babini eingeladen und nach mehrjährige Arbeit hat er den Ort, zu einem der schönsten Gärten des damaligen Zarenreiches verwandelt.

Im 1856, während des Krim Krieges sind Osmanen auch in Westgeorgischen Samegrelo eingefallen und die haben unter anderem auch den ganzen botanischen Garten verwüstet.

Aufbauarbeit im Garten ging erst im 1869 wieder los. Für die Wiederaufbau hat die Fürstin Ekaterina, Brüder Zamberletti aus Italien eingeladen. Die Brüder haben den Garten erstmal wieder eingerichtet, dafür haben sie die Pflanzen aus Europa und Russland, aber auch aus China importiert und anschließend ihn bis zu 80 ha vergrößert. Als alles fertig war, hat man eine riesige Mauer, rund um den ganzen Garten, mit drei Eingangsportale errichtet.

Es wurde im Garten zusätzlich eine große Orangerie gebaut, wo neue Pflanzen gezüchtet wurden. Einer von den Zamberlettis, Gaetano hat eine Unterkunft in der Orangerie eingerichtet und blieb für immer in Georgien. 

Im 1903 verstarben der letzte Fürst von Samegrelo Niko und sein Gärtner Gaetano. In den nächsten Jahren wurde um den Garten zwar gekümmert, aber nicht mehr mit gleicher Intensität und nach nachdem Bolschewiki an die Macht kamen, wurde botanische Garten vollkommen vernachlässigt.

Nichtdestotrotz hat der botanische Garten nicht nur eine dekorative Rolle für die Region gespielt, sondern hat auch teilweise ihre Landwirtschaft und Alltagsleben der Menschen geändert.  Hunderte von neuen Pflanzenarten wurden vom botanischen Garten im ganzen Land verteilt und angepflanzt. Es wurden nach Muster von Sugdidi kleine Parks und Gärten in der Region eingerichtet und Menschen haben die Pflanzen aus anderer Perspektive kennengelernt. Botanischer Garten von Sugdidi hat sicherlich auch viel dazu beigetragen, dass die Gärten von den Privathäusern in der Region Samegrelo besonders gut gepflegt sind und in der Gestaltung sich sehr stark von anderen Regionen unterscheiden.

Im 2018 wurde die Aufbauarbeit des botanischen Gartens begonnen und ab 2020 kann der erlebnisreiche Garten seine Gäste wieder empfangen.  

Kirche geweiht der Ikone der Mutter Gottes von Vlacherna

Was heißt erstmals Vlacherna?

Es handelt sich um eine Ikone der Gottesmutter Maria aus dem 5. Jahrhundert, die in der Kirche von Vlacherna (auch Blachernae) in der Vorstadt von Konstantinopel aufbewahrt war.  Von hier hat die Ikone auch ihren Namen bekommen. Später nachdem Osmanen Konstantinopel eingenommen haben, wurde Ikone ins Kreuzkloster von Jerusalem gebracht. 

Es gibt mehrere Versionen, wie die Ikone nach Georgien kam. Nach einer Version hat der Fürst Lewan II. Dadiani, sie nach Georgien gebracht, nachdem er damals noch georgisches Kloster (Kreuzkloster) im Jerusalem restauriert hatte.   

Zurück zur Kirche

Nachdem Großteil Georgiens im 1801 vom zaristischen Russland annektiert wurde, blieb das Fürstentum von Samegrelo weitgehend unabhängig. Als eine gute Geste und Zeichen der Freundschaft, hat die Fürstin Nino Dadiani dem russischen Zaren, Alexander I. unter anderem auch die wertvolle Ikone von Vlacherna geschenkt. Alexander nimm die Ikone an, hat sie noch mit wertvollen Steinen geschmückt und anschließend hat er die Ikone wieder zurück nach Georgien, zu den Dadiani Fürsten geschickt. Dazu hat der Zar Alexander den Fürsten noch das Geld, für den Bau einer neuen Kirche gespendet.

Bald nachdem die wertvolle Ikone von Vlacherna wieder in Sugdidi eingetroffen war, hat der Fürst Lewan V. Dadiani eine Kirche zwischen 1825-1830 gebaut und sie der Ikone der Mutter Gottes von Vlacherna geweiht.

Die Kirche war in der Sowjetzeit geschlossen, aber seit 1990 ist sie wieder im Betrieb.

Interessant zu Wissen

Jedes Jahr am 15 Juli gibt es im Ehren der Ikone ein religiöses Volksfest in Sugdidi, es heißt „Vlachernoba“.

Außerdem soll in Sugdidi Gewand der Gottesmutter, sowie ein Teil des Heiliger Gürtels von Maria befinden, die während des Festes „Vlachernoba“ von den Gläubigen verehrt werden können.

Auf Folgende Reise besuchen Sie den Dadiani Palast:

>> Georgien Wanderreise


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