Nokalakevi - Stadt-Festung und Archaeopolis Nokalakevi, genannt auch Tsikhe-Godschi, war eine wichtige Stadt im antiken Königreich Kolchis und später die Hauptstadt des Westgeorgischen Königreiches Lasika, sie ist gleichzeitig die größte Wehranlage des Landes. Wenn man in Georgien eine Top Sehenswürdigkeit, außerhalb touristischen Highlights sucht, dann ist Nokalakevi, mit ihrer beeindruckenden Geschichte, Architektur und archelogischen Artefakten, aus dem 8. Jhd. vor unserer Zeitrechnung bis 18. Jahrhundert n. Christus ein ideales Ziel. Der Name Die Stadtfestung ist bekannt unter drei unterschiedliche Namen: 1. Nokalakevi – auf Georgisch heißt, ehemalige, oder frühere Stadt. 2. Archaeopolis – ist ein griechisches Wort und heißt historische, meist eine antike Stadt. 3. Tsikhe-Godschi – laut dem georgischen Chroniker, Leonti Mroweli, wurde die Stadt-Festung im 3. Jhd. vor unserer Zeitrechnung vom Großfürsten, Qudschi gebaut und aus Qudschi wurde im Laufe der Zeit, Godschi, deshalb wurde die Anlage„Festung von Godschi“ genannt. Die Lage Die Stadt-Festung befindet sich in der Westgeorgischen Region Samegrelo, in 17 Kilometer von der Ortschaft Senaki entfernt, am linken Ufer des Flusses Techuri. Was kann man in Nokalakevi sehen - Teile der riesigen dreischichtigen Wehrmauer - Zitadelle mit den Fragmenten vom Königlichen Palast - Königlichen und Gemeinschaftsbad - Tunnel mit Steintreppen zum Fluss - Kirchenfundament aus dem 4. Jhd. - Kreuzkuppelkirche mit der Freskomalerei - Archäologisches Museum mit zahlreichen Artefakten aus Nokalakevi Einführung Erste archäologische Erkundung in Nokalakevi hat der Schweizer Historiker und Archäologe Frédéric Dubois de Montpéreux, im Jahre 1833-34 durchgeführt. Er war der Meinung, dass bei der Stadt Aia, wo nach dem Griechischen Mythologie die Argonauten gelandet sind, nicht um Kutaissi, sondern um Nokalakevi handelte. Im 1930 hat ein Deutsch-Georgisches Team, unter Leitung von Alfons Maria Schneider und Giorgi Gozalishvili, die erste umfangreiche Archäologische Ausgrabungsarbeiten durchgeführt. Im Laufe der nächsten Jahrzenten in der Sowjetzeit hat man mehrere Ausgrabungen in Nokalakevi durchgeführt und dabei zahlreiche Funde fachgerecht geborgen, die die wertvollen Hinweise auf die Vergangenheit der Stadt geben. Das Interesse für Nokalakevi wuchs auch nach der Sowjetzeit weiter und im 2001 wurde Englisch-Georgisches Archäologisches Projekt, zwischen Cambridge Universität und Stattliches Museum von Georgien gestartet, die jedes Jahr gemeinsam Ausgrabungen, in unterschiedlichen Teilen der antiken Stadt durchführen. Geschichte im Überblick Da die Gründung der antiken Stadt Nokalakevi sehr weit zurück, in die vorchristliche Zeit geht, sollte man zumindest nebenbei, die Existenz unterschiedlichen Kulturen auf dem Gebiet Georgiens erwähnen. 1. Die erste bis jetzt bekannte Kultur, „Schulaweri-Schomu Kultur“ begann etwa 6.000 Jahre v.Chr. und dauerte bis 4.000 v.Chr. 2. Nächste Kultur war, „Kura-Araxes Kultur“, begann etwa 4.000 v.Chr. und endete um die 2.200 v.Chr. 3. Kura-Araxes war gefolgt mit Trialeti Kultur von etwa 2.200 v.Chr. und dauerte bis 1.500 v.Chr. Königreich Kolchis Das Königreich Kölchis entstand auf dem Gebiet des heutigen Westgeorgiens im 8. Jhd. v. Christus und genau in diesem Königreich wurde Nokalakevi zwischen 4. und 3. Jhd. vor unserer Zeitrechnung gegründet. Ab 2. Jhd. v. Christus fingen Auseinandersetzungen mit dem Königreich Pontos und durch die Kriege abgeschwächt, verlor Kolchis seine Gebiete, sowie die Unabhängigkeit an Pontos. Auf einem Teil von der früheren Kolchis entstand ein weiteres Königreich, Lasika (genannt auch Egrisi) und als ihre Residenz wählten neue Könige Nokalakevi. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Stadt zu einem wichtigen Handelspunkt, wo mit Gold, Leder, Getreide, Wein, Keramik und für Lasika wertvollen Salz gehandelt wurde. Das Schiffverkehr und die günstige Lage in der Nähe des Schwarzen Meeres, hat die Entwicklung zu einer wichtigen Handelsstadt noch beschleunigt (Nokalakevi 50 Km. vom damaligen großen Hafen Phasis, heute Poti). Zur Hauptstadt des Königreiches Lasika, wurde Nokalakevi erst im 4. Jhd. n.Chr. und ab diesem Zeitpunkt fangen großräumige Aufbauarbeiten in der Stadt an. Nach Archäologischen Ausgrabungen wurden Ruinen und Fundamente von Häuser, Bäder, Palast, mehrere wirtschaftliche Räume und eine Kirche aus dem 4. Jhd. gefunden. Die Stadt war mit den Bergen vom Norden, sowie mit dem Fluss vom Westen und Süden geschützt. Zusätzlich für eine bessere Schutz wurde gesamte Fläche von 19. ha, mit einer hohen Wehrmauer umgeben, deren Höhe in manchen Stellen mehr als 20 Meter betrug, auf dem Bergkamm auf der nördlichen Seite hat man ebenfalls eine Citadelle gebaut. Eingangstore gab es zwei, ein aus der östlichen Seite übers Land und ein auf der westlichen Seite übers Wasser. Am zweiten Eingang von der Flussseite gab es einen kleinen Hafen, wo damalige Schiffe problemlos anlegen und die Insassen durch den Tunnel in die Stadt gelangen könnten. Sowohl der östliche Eingang, als auch der Tunnel zum Fluss, wurden in den späteren Jahrhunderten rekonstruiert und sind gut erhalten. Nokalakevi während Byzantinisch-Persischen Krieg Byzantinischer Historiker Prokopios von Caesarea vom 6. Jahrhundert, erwähnt Nokalakevi als Im 551 hat der Persische General, Mihr-Mihroe die Stadt mit mehrere tausend Soldaten Nokalakevi belagert, wo Georgisch-Byzantinische Truppen stationiert waren. Es gab heftige Kämpfe, aber die Perser konnten die Stadt nicht einnehmen und Mihr-Mihroe war gezwungen seine Truppen abzuziehen und nach mehrere Niederlagen weiter nach Ostgeorgien (Damals Königreich Iberia) ziehen, wo er auch im 555 verstarb. Untergang von Nokalakevi Im 735 sind Araber unter Kalifen, Marwān ibn Muhammad in Georgien eingefallen. Im 737 kamen die auch zur Nokalakevi und nach längeren Kämpfen, haben die geschafft die Stadt einzunehmen. Anschließend haben sie die Stadt dermaßen zerstört, dass sie sich nie mehr davon erholen konnte. Nach der Arabischen Invasion wurde Nokalakevi in den Chroniken, nur noch als eine kleine Ortschaft erwähnt. Nokalakevi als Residenz der Dadiani Fürsten Vom 16. bis 18. Jahrhunderte hatten die Fürsten der Region Samegrelo, Dadianis eine Residenz in Nokalakevi. Die haben Stadtmauer teilweise wieder errichtet und einen Residenzhaus aus Flussstein gebaut. Aus dieser Zeit stammt auch 40 Märtyrer geweihte Kirche mit Wandmalerei, die im 6. Jahrhundert, als eine dreischiffige Basilika gebaut wurde und zwischen 16. und 18. Jahrhunderte zur Kreuzkuppelkirche umgebaut wurde. Neben der Kirche ist auch das Fundament der Basilika, aus dem 4. Jhd. zu sehen. Nokalakevi in der Gegenwart Im Jahr 2006 hat Nokalakevi den Status „Kulturdenkmal nationaler Bedeutung“ bekommen und kann momentan, trotz häufige Archäologische Ausgrabungen jederzeit kostenfrei besichtigt werden. Das Museum hat jeden Tag außer Montag auf und der Eintritt kostet 10 Lari. |