Samzche-Dschawachetien Samzche-Dschawachetien ist eine höchst interessante Region Georgiens, man nennt die auch Wiege der georgischen Kultur. Wegen seiner besonderen geographischen Lage konnte Samzche-Dschawachetien schon sehr früh eine kulturelle und wirtschaftliche Beziehung mit den Nachbarländern aufbauen und hat oft eine Schlüsselrolle in der Inn, sowie Außenpolitik Georgiens gespielt. Für eine lange Zeit war sie in Vergessenheit geraten, aber nach der Unabhängigkeit des Landes rückt die Region langsam ins Zentrum des Interesses. Samzche-Dschawachetien ist historisch, sowie kulturell die vielfältigste Region Georgiens. Sie wurde im 1995 gebildet und umfasst drei historisch-Geographische Gebiete: Mescheti, Dschawachetien sowie Tori und liegt im südlichen Teil des Landes, an der Grenze zur Türkei, sowie Armenien. Allgemeine Info Fläche: 6.412,9 km2 Der Name und Aufbau der Verwaltungsregion Sowohl Samzche, als auch Dschawachetien waren zwei unterschiedliche Regionen Georgiens, die eine ähnliche Geschichte hinter sich hatten und erst im 1995, nach Dekret des georgischen Präsidenten zu einer Verwaltungsregion vereint wurden. Kulturelle und landschaftliche Highlights Samzche-Dschawachetien ist unglaublich reich an historischen Kulturdenkmalen, man nennt die Region auch „Die Wiege der georgischen Kultur.“ In der Region gibt es zahlreiche Burgen und Festungen, mit Fresken bemalte Kirchen aus dem Mittelalter, sowie sagenhafte Höhlenstädte. Landschaftlich hat die Region auch sehr viel zu bieten. Es gibt hier wunderschöne Seen, balneologische, sowie Luftkurorte, ein Skigebiet, zahlreiche Mineralquellen und Nationalparks. Kulturdenkmale 1. Rabati Festung und Burg Landschaftliche Highlights 1. Bordschomi-Charagauli Nationalpark Kurorte 1. Abastumani Traditionen und Volksfeste Samzche-Dschawachetien ist eine multikulturelle Region, wo seit Jahrhunderten, Georgier mit Armenier, Juden, Griechen und Duchoborzen aus Russland zusammenleben. Im Laufe der Zeit haben sich Rituale und Bräuche mit einander vermischt, aber man kann bei manchen allgemeinen Festtagen, wie Beispielsweise Neues Jahr, die Unterschiede noch deutlich sehen. Georgische Muslime aus der Region bringen am Silvester ein Schaff ins Haus, als Zeichen der Fruchtbarkeit und Vermehrung. Statt Wein gibt es bei den, Trauben, oder einen anderen Saft. Bei den ethnischen Armeniern gibt es am Neuen Jahr das Fest der Mandsch-aleluia, am Silvesterabend gehen die Kinder zu den Häuser, klopfen an den Türen, singen etwas und bekommen Süßigkeiten von den Gastgebern. An dem Jüdischen Neuem Jahr gehen ethnische Juden zur Synagoge und verbringen den Abend beim Beten. In den Georgischen Familien ziehen der Großvater und der Enkelsonn nationale Trachten und segnen am Abend das Haus und die ganze Familie. Dabei ist symbolisch der Großvater die Vergangenheit und der Enkelsonn symbolisiert die Zukunft. Religiöse Minderheit, Duchoborzen aus Russland, decken den Tisch mit gestrickten Tüchern. Legen auf den Tisch gemischte russische, sowie georgische Gerichte und warten auf das neue Jahr. Allgemeine Volksfeste in der Region Aspindsoba Schotaoba Warum gibt es so viele unterschiedliche ethnische Gruppen in der Region? Beide historisch-geographische Regionen, Samzche und Dschawachetien waren mit ethnischen Georgier besiedelt, aber als die Osmanen im 16. Jhd. beide Provinzen eroberten, siedelten sie dort Türken an, die bald auch die Mehrheit stellten. Gleichzeitig wurden in die Region die Juden aus anderen Gegenden zum Leben eingeladen, um dort das Handeln anzutreiben. In der Mitte des 19. Jahrhunderts, während Russisch-Türkische Kriege, beschloss Russland Armenische, sowie teilweise auch Griechen aus der Türkei in der Region anzusiedeln. Vor allem nach dem Genozid von 1915 kamen tausende Armenien als Flüchtlinge in Georgien, die sich Großteils in Samzche-Dschawachetien niedergelassen haben. Zaristisches Russland hatte es nötig neu gewonnene Gebiete in Georgien an der Grenze zur Türkei, mit den Menschen zu besiedeln, die handwerklich begabt waren, die Landwirtschaft antreiben konnten und vor allem keine Gefahr für das Zarenreich darstellte. Neben Armenier und Griechen waren solche Pazifisten aus der religiösen Minderheit Duchoborzi, sowie die Kriegsverweigerer aus der Ukraine und Polen. Später, während des zweiten Weltkrieges war die Türkei auf der Seite von der Wehrmacht, deshalb hat Stalin alle Türkische Familien aus der Region umgesiedelt und derer Eigentum verstaatlicht. Nach Zerfall der Sowjetunion haben die Region sehr viele Juden, Griechen, sowie die Ukrainer und Polen, wegen schwieriger wirtschaftlicher Lage in Georgien verlassen und sind in ihre ursprünglichen Heimatländer zurückgekehrt. Momentan leben in der Region etwa 50% Georgier, 48% Armenier und 2% andere Nationen. Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei Landwirtschaft Seit einige Jahre gewinnen alte endemische Getreidesorten sehr an Popularität und werden in der Region wieder angebaut. Viehzucht Fischerei Die Küche In Samzche-Dschawachetien ist die Viehzucht sehr verbreitet, deshalb haben Milchprodukte einen bedeutenden Platz in der regionalen Küche, außerdem gibt es in der Region eine lange Tradition der Getreide Anbau, weshalb die Backwaren einen wichtigen Bestandteil der regionalen Gastronomie darstellen. Allgemein sehen die Gerichte in Samzche-Dschawachetien relativ einfach aus, aber um die zubereiten zu können braucht man eine lange Erfahrung, richtige Zutaten und bei manchen auch richtige Steinöfen, welche hauptsächlich nur in der Region vorkommen. Hier sind die beliebtesten Spezialitäten aus der Region: 1. Meskhuri Qada – Ein besonders schmackhaftes Brot zubereitet mit Blätterteig in einem speziellen Steinofen. 2. Makarlama – in kleinen Streifen geschnittener Teig, gekocht im Salzwasser, angebraten mit etwas Walnuss und Zwiebeln, gemischt mit Käse. Wird oft als Hauptgericht eingesetzt. 3. Meskhuri (Apokhtis) Khinkali – kleine (Pelmeni Größe) Teigtaschen gefüllt mit Würfelform geschnittenen, getrockneten/geräucherten Gänsefleisch. Kann auch Rind, oder Lammfleisch sein und zum Schluss angebraten mit Zwiebeln und Knoblauch, serviert mit hausgemachten Joghurt. 4. Titiani – Regionales, im Steinofen gebackenes dickes Brot in der Form eines Ringes, mit einer breiten Öffnung in der Mitte. 5. Tutmadschi – Klein und dünn geschnittene Fladenbrotteig, gekocht im Wasser mit Jogurt. Gemischt mit kleinen angebratenen Fladenbrotteigröllchen. 6. Tenili – Eine fettreiche Käsesorte meist aus Kuh, aber auch aus Schafmilch. Der Käse wird von Hand in dünne Stränge gezogen und hat ein besonderes Aussehen, die Form und tollen Geschmack, aber die Herstellung benötigt viel Wissen, Körperliche Kraft und sehr viel Zeit. 7. Lukhumi – kleines Eiförmiges köstliches Gebäck, frittiert im Butterschmalz. Werden gleich mehrere zubereitet und mit Honig, oder Heidelbeere Marmelade gegessen. Interessant zu wissen Höchstgelegene Weinreben Endemische Weizensorten Kälteste Gebiet Georgiens Bodenschätze Essbare Schnäken
Historischer Name der Region ist Mescheti (Meskheti) und die erste schriftliche Erwähnung der Region stammen von griechischen Historiker Strabo, aus dem 1. Jahrhundert v.Chr. Mescheti an sich war ein Teil des Königreiches Kartli, bekannt auch als Iberia und umfasste die Gebiete von Dschawachetien, Kola, Artaan, Eruscheti, Tao, Klardscheti, Lazeti, Speri, Tortuni, Basiani usw. Die meisten von den Ortschaften liegen heute in der Türkei. Das Gebiet von Mescheti war fast halb so groß wie ganzes Georgien heutzutage und demensprechend spielte die Region eine wichtige Rolle für das ganze Land. Mescheti war von den Georgischen Fürstenfamilie, Dschakeli regiert, die ihrerseits durch das Heiraten, mit den Georgischen Könige verwandt waren und einen sehr großen Einfluss auf das gesamte Königreich hatten. Nach den mongolischen Einfälle Ende des 13. Jahrhunderts haben die Fürsten von Mescheti den Titel „Atabegi“ bekommen und ihr Herrschaftsgebiet wurde „Samzche-Saatabago“ genannt. Im 16. Jahrhundert fiel das gesamte Gebiet von „Samzche-Saatabago“ in die Osmanische Hände, wurde aber weiterhin von den islamisierten Mitgliedern der Dschakeli Familie regiert. Über Jahrhunderte gab es mehrere Versuche die Region wieder in Georgien einzugliedern und es hat auch mehrmals mit kurzen Unterbrechungen geklappt, aber im groß und ganzen blieb die Region als Bestandteil des Osmanischen Reiches, bis die Russisch-Georgische Armee die Region im 1828 befreit hat. Großteil der Region war nach mehreren Kriegen unbewohnt und zaristisches Russland hat dort unterschiedliche ethnische Gruppen, vor allem Armenier angesiedelt. Bis 1918 blieb die Region mit anderen Regionen Georgiens zusammen unter Kaiserreich Russland. Nach der Unabhängigkeit Georgiens im 1918 haben die Türken versucht, ehemalige Gebiete vom Osmanischen Reich, darunter auch Mescheti zu erobern, was teilweise auch geklappt hat, aber nachdem Georgien im 1921 in die Sowjetunion eingegliedert wurde, hat man die Grenzen zwischen Sowjetunion und die Türkei beim Vertrag vom Kars offiziell durchgezogen. Laut dem Vertrag blieb ein Teil des historischen Gebietes von Mescheti auf der Türkischen Seite und der andere Teil wurde Georgien zugeschlagen. Weil Mescheti ein Grenzgebiet zur Türkei ist, haben die Sowjets große Truppen entlang der Grenze stationiert und man konnte das Gebiet nur mit einer Genehmigung betreten. Im 1995, kurz nach der Unabhängigkeit Georgiens hat der georgische Präsident mit einem Dekret, historische Regionen Samzche, sowie Dschawachetien in einer Verwaltungsregion vereint und wurde somit eine neue administrative Einheit „Samzche-Dschawachetien“ geschaffen. Auf Folgende Reise besuchen Sie die Region |