Lamaria von Uschguli Die Kirche geweiht der heiligen Maria, bekannt auch Lamaria von Uschguli, ist die höchstgelegene Kirche Georgiens und das beliebteste Fotomotiv von Swanetien. Sie hat eine perfekte Lage auf rund 2.200 Meter über dem Meeresspiegel und die Landschaft hinter der Kirche, mit schneebedeckten Berge über 5.000 Meter ist einfach phänomenal. Aber würde die Kirche trotzdem interessant sein, wenn sie nicht in dieser grandiosen Landschaft liegen würde? definitiv ja, denn Lamaria mit ihrer tausend Jahre alte Geschichte, hat viel mehr anzubieten als nur eine gut ausgesuchte Lage. Der Name Mit Lamaria ist die Gottesmutter Maria gemeint, aber Lamaria war früher eine von mehreren Göttinnen bei den heidnischen Menschen. Sie war Göttin der Fruchtbarkeit und Beschützerin der Landwirtschaft, vor allem der Getreide. Baudaten Es gibt keine schriftlichen Zeugnisse wann genau die Kirche erbaut wurde, aber architektonisch wird sie den Kirchen aus dem 9. bis 10. Jahrhundert zugeordnet. Architektur der Kirche Lamaria Kirche wurde aus gut bearbeiteten Sandstein Quader, im 9. bis 10. Jahrhundert gebaut. Architektonisch ist sie eine kleine Basilika und hat zwei Annexbauten auf der westlichen, sowie auf den südlichen Seiten. Außen Fassaden sind kaum dekoriert, dennoch ist auf der westlichen Fassade, oben am kleinen Fenster ein Kreuz mit der georgischen Schrift aus dem 11. Jhd. in die Steine eingehauen, wo eine bestimmte Frau mit dem Namen Miranducht, als Stifterin der Kirche erwähnt wird. In die Kirche kommt man durch den niedrigen Eingang des südlichen Anbaus und nach wenige Meter gelangt man am Eingang des Zentralraumes, der westlich angelegt ist. Freskomalerei Älteste Malerei in der Kirche stammt aus dem 10. Jahrhundert und davon sind noch vereinzelte Ornamente an der Steinikonostase erhalten. Anscheinend wurde erstmal nur die Ikonostase bemalt. Am Ende des 10. und Anfang des 11. Jahrhunderts wurde schon der gesamte Innenraum mit unterschiedlichen biblischen Szenen bemalt. Bemerkenswert ist dabei die Szene der Kreuzigung Jesu, wo die Handgelenke der Personen vergrößert sind, um die Gestikulation zu unterstreichen. Die Gesichtszüge bei den Personen sind auch sehr Ausdrucksbetont und man erkennt dabei typische swanetische Art des Malens. Der Meister hat in der Lamaria Kirche von der klassischen Ikonenmalerei abgewichen, beispielsweise Jungfrau Maria hat die Hand nicht am Gesicht, sondern am Kopf, um ihre Traurigkeit, lebendiger und alltagsnäher zu wiedergeben. Die nächste Etappe der Malerei stammt aus dem 12. Jhd. Zu dieser Zeit gehören die Fresken von heiligen Georg und heiligen Theodor, beide sind als Kämpfer auf den Pferden dargestellt. Die letzte Etappe der Freskomalere stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist auch am besten erhalten. Dazu gehört die Malerei von der östlichen Apsis, oberhalb des Altars, typisch swanetisches Deesis, wo Jesus mit Maria, sowie Johannes der Täufer und beide Erzengel abgebildet ist. Unterhalb von der Deesis sind die Kirchenväter zu sehen. Unterhalb der Gewölbe ist Geburt Jesu und Pfingsten abgebildet. Die Kirche ist reich an Beschriftung und Graffitis, die von den Kirchenbesuchern an die Wand gebracht wurden und mittlerweile eine historische Bedeutung bekommen haben, denn die sind mit verschiedenen georgischen Buchstaben erfüllt und stammen aus 10. bis 18. Jahrhundert. Auf dem Gelände der Kirche ist ein Swanetischer Turm aus dem 10. bis 11. Jahrhundert mit zwei Anbauten, wo Wohnzellen und Wirtschaftsräume untergebracht sind. Lamaria in der Gegenwart Die Kirche ist im Betrieb und kann jederzeit besucht werden. Interessant zu Wissen Obere Swanetien war für mehrere Jahrhunderte frei, ohne jegliche Herrscher. Der Fürst Dadeschqeliani hat aber geschafft den Widerstand zu brechen und auch Uschguli mit brutalen Maßnahmen unter seine Herrschaft zu bringen. Bei einem Treffen mit Dorfbewohner von Uschguli, wo die Einzelheiten noch geregelt werden müsste, wurde der grausame Fürst an der Lamaria Kirche von den Bewohnern des Dorfes Uschguli getötet. Wichtig ist es dabei zu wissen, dass in der Zeit in Swanetien Blutrache war und wenn eine bestimmte Person die Tat vollgezogen hätte, wäre ganze seine Familie von den Dadeschqelianis Verwandten ausgerottet, aber die Bewohner von Uschguli haben eine clevere Lösung gefunden. Sie haben das Gewähr mit einem langen Seil am Abzug, hinter der Mauer vorbereit und auf dem Platz gezielt, wo der Fürst sitzen musste. Während des Gesprächs, nach einem bestimmten Zeichen, sind die Männer aus unterschiedlichen Familien aufgestanden, gingen zum Versteck und haben den Abzug gemeinsam gezogen. Der Steinplatz, wo der Fürst gesessen hat, ist an der Kirche noch zu sehen. Auf Folgende Reise besuchen Sie Lamaria
ab 1,750 EUR |