Kaschweti Kirche Die Besonderheit der Kaschweti Kirche liegt nicht nur in ihrer Geschichte und Architektur, sondern auch in den einzigartigen Fresken, gemalt von einem der bekanntesten georgischen Maler – Lado Gudiaschwili. Geschichte der Kaschweti Kirche Schon im VI. Jahrhundert baute der Mönch Dawit Garedscha die erste Kapelle am Standort der heutigen Kaschweti Kirche. Mehrere Jahrhunderte später, im Jahre 1753, wurde die Kapelle durch eine größere Kirche ersetzt. Gestiftet wurde sie durch die Fürsten Givi Amilakhvari und Iase Barataschvili. Zu dieser Zeit wurde nicht nur die Kirche, sondern auch eine Wehrmauer mit vier Wohn- und Wehrtürmen angelegt. Der Stifter Givi Amilakvari hat in die Wehrmauer auch sein Wohnhaus mit hinein integriert und das Haus war so gut gelungen, dass hier besondere Gäste der Stadt untergebracht wurden. Die Kirche, die Wehrmauer mit den Türmen und das Haus ist gut auf den Skizzen des deutschen Architekten Otto Jakob Simonson zu sehen. Ende des XX. Jahrhunderts wurde hinter der Kirche, im Alexander Park (benannt nach dem russischen Zaren Alexander II.) eine Kanone platziert und tagsüber wurde jede volle Stunde mit einem Abschuss aus der Kanone markiert. Die dadurch verursachte Vibrationen beschädigten im Laufe der Jahre das Fundament und die Wände der Kirche so stark, dass man 1901 entschloss, die alte Kirche komplett abzureißen und an ihrer Stelle eine neue aufzubauen. Gestiftet wurde die neue Kirche vom georgischen Unternehmer und Philanthropen Dawit Saradschischwili (nach ihm ist auch der georgische Brandy „Saradschischwili“ benannt). Auch Ana Amilachwari, Nino Tumanischwili, Barbara Lortkipanidze und viele andere haben den Bau der Kirche mitfinanziert. Der Priester und Vorsteher der Kirche war der Priester Kalistrate Tsintsadze, bis er im Jahre 1932 zum Patriarchen Georgiens wurde. Kaschweti Kirche in der Sowjetzeit Im Jahre 1921 wurde Georgien von der Roten Armee besetzt und anschließend in die Sowjetunion eingegliedert. In dieser Zeit beginnt auch die Verfolgung der Geistlichen und die Zerstörung der Kirchen. Auch die Kaschweti Kirche sollte gesprengt werden und an der Stelle sollten nach Plan Bäder entstehen. Durch den großen, fast heldenhaften Einsatz des damaligen Kirchenvorstehers Kalistrate Tsintsadze ist die Kirche dem schrecklichen Schicksal entkommen. Während des II. Weltkrieges mäßigte sich die Sowjetpolitik gegenüber Kirchen und allgemein gegenüber Geistlichen und Kaschweti wurde nicht mehr von Zerstörung bedroht. Besondere Fresken der Kaschweti Kirche Die Erlaubnis für die Bemalung der Kaschweti Kirche haben die Sowjets erst 1947 erlassen und der damalige Georgischer Patriarch hat diesen besonderen Auftrag an einen der bekanntesten georgischen Mahler – Lado Gudiaschwili – vergeben. Der Mahler hat neun Monate gearbeitet und hat dabei ausschließlich natürliche, pflanzliche Farben benutzt. In dieser Zeit hat Gudiaschwili den Altar und den hinteren Teil des Altars bemalt, wurde allerdings in seiner Arbeit unterbrochen, als autoritäre Kritiker der Sowjetunion dem Mahler die Neigung zur Religion und Verrat an der kommunistischen Ideologie vorwarfen. Er durfte die Kirche nicht weiter dekorieren, musste die kommunistische Partei verlassen und ihm wurde die weitere Ausübung seiner Tätigkeit als Mahler und Lehrer untersagt. Viele Jahre später durfte er seine Arbeit in der Kawschweti Kirche fortsetzen, aber mit schon 80 Jahren konnte der Mahler diese körperlich anstrengende Arbeit nicht mehr ausüben und die Kirche bleibt bis heute nur am Altar bemalt. Architektur der Kirche Die von dem Deutschen Leopold Bielefeld und dem Italiener Eduard Andreoliti entworfene Kaschweti Kirche ist eine Kreuzkuppelkirche nach dem Vorbild der Samtavisi Kathedrale in der Region Kartli. Die Steinmetze, die Brüder Aghladzes, haben die Kirche reichlich, aber nicht zu üppig von außen dekoriert. Höhe der Kirche: 27,75 m. Länge – 23 m. Breite – 18,75 m. Ungewöhnlich für georgische Kirchen hat Kaschweti zwei Stockwerke und beide Etagen können als separate Kirchen in einem Gebäude betrachtet werden. In der oberen Etage ist die Hauptkirche, geweiht dem heiligen Georg. Die untere (unterirdische) Etage war als Begräbnisort für Geistliche und besondere Kirchengemeinde-Mitglieder gedacht. Dort sind auch mehrere Personen beigesetzt, aber weil die Liturgie in der Kirche sowohl auf georgisch, als auch auf russisch gehalten werden musste, hat man den unteren Teil der Kirche ebenfalls geweiht, zunächst dem Heiligen Geist und 1947 der heiligen Margareta von Antiochia. Auch ist wissenswert, dass zuerst die untere Kirche 1909 und dann, ein Jahr später, die obere Kirche geweiht wurde. Kirchen Reliquien In der Kaschweti Kirche waren unter anderem folgende Reliquien aufbewahrt: Name der Kirche Der Name der Kirchen geht zurück ins VI. Jahrhundert, auf die Legende von Missionar Dawit, später bekannt als Dawit Garedscha. Dawit war einer von dreizehn Syrischen Priestern, die im VI. Jahrhundert nach Georgien kamen, um den christlichen Glaube dort zu stärken, denn zu dieser Zeit war ein Teil des Landes in persischen Händen und der Zoroastrismus hatte im Lande starken Fuß gefasst. Dawit wurde bei der Bevölkerung von Tbilissi schnell populär und seine christliche Gemeinde wuchs zusehends. Das war den persischen Besatzern ein Dorn im Auge und sie bestachen eine Schwangere zu behaupten , dass sie von Dawit schwanger war. Als Dawit wieder in die Stadt zu seiner Gemeinde kam, wurde er von einer empörten Menge empfangen. Unter ihnen war auch die besagte Frau. Dawit sagte nichts, er näherte sich der Frau, berührte ihren Bauch mit einem Stab und fragte den Fötus nach dem Namen seines Vaters, den dieser dann nannte. Mehr hat Dawit nicht gemacht, doch die Strafe für die Verleumdung folgte sogleich. Die Frau gebar an Ort und Stelle einen Stein. Die vom Wunder begeisterte Menschen nahmen diesen Stein und legten ihn als Fundament der Kirche, die sie Kwa-schweti nannten, was auf Deutsch soviel heißt wie „gebar einen Stein“. Oft wird der Kirchenname in verschiedenen Varianten, wie Kwaschweti, Kaschueti und am häufigsten als Kaschweti geschrieben. Standort der Kirche Die Kaschweti Kirche befindet sich auf der Rustaweli Straße, gegenüber dem Parlament. |