Sioni Kathedrale Sioni Kathedrale ist ein untrennbarer Teil der Geschichte nicht nur von Tbilissi, sondern von ganz Georgien und gehört eindeutig zu den wichtigsten Sakralgebäuden des Landes. Der Name Sioni von Tbilissi wurde nach dem Zionsberg in Jerusalem benannt und ist der Jungfrau Maria gewidmet. Sioni ist ein hebräisches Wort und bedeutet sonnig. In Georgien gibt es mehrere Sionskirchen, die alle der Entschlafung der Jungfrau Maria geweiht sind. Geschichte der Sioni Kathedrale Die erste Sioni Kirche wurde schon im V. Jhd. von König Wachtang Gorgasali (Gründer von Tbilissi) erbaut. Sein Sonn und späterer König Dachi hat den Ausbau der Kirche noch weiter fortgesetzt. Mehrere Jahrhunderte stand Sioni unbeschädigt, bis der Schah von Choresm - Dschalal ad-Din im XIII. Jhd. Georgien heimsuchte und der Kirche die Kuppel abriss, um an dieser Stelle seinen Thron zu errichten und von dort aus Befehle über die Bestrafung der einheimischen Christen zu erteilen. Im Jahre 1386 wurde die Kathedrale von dem Militärführern eines turko-mongolischen Stammesverband und vom Eroberer islamischen Glaubens Timur Lenk (Tamerlan) verwüstet. Erst im XV. Jhd. wurde Sioni vom georgischen König Alexander I. wiederaufgebaut. Im Jahre 1522 raubte der Schah Ismail die mit wertvollen Steinen geschmückte Ikone der Jungfrau Maria und warf sie in den Fluss Kura. Die Ikone wurde später wiedergefunden, neu geschmückt und ehrenvoll wieder zurück in die Kathedrale platziert. Im Jahre 1556 wurde das Bauwerk erneut von Schah Tamaz und 1616 nochmals vom persischen Schah Abbas I. stark beschädigt. Im Jahre 1668 wurde die Kathedrale durch ein Erdbeben beschädigt und im Jahre 1710 vom König Wachtang VI. wiederaufgebaut. Im gleichen Jahr wurde die Kathedrale auch mit Tuffstein bekleidet. Im Jahre 1723 wurde König Wachtang von seinem Rivalen, dem König von Kachetien Konstantin II. mit Hilfe der Dagestaner gestürzt und die Kathedrale als Belohnung den Plünderer überlassen. In dieser Zeit ist auch die wertvolle Ikone von Sioni verschwunden. Im Jahre 1724 fällt Tbilissi in die Hände der Osmanen und Sioni wird wieder verwüstet. Nach 3 Jahren Besatzung befahl der osmanische Sultan, eine Moschee aus der Kathedrale zu machen, aber er revidierte seine Meinung später wieder. Eine große Rolle haben dabei Geistliche und Adlige wie Domenti Orbeliani (Bischof von Tbilissi), sowie Giwi Amilachwari (Hochrangiger Fürst) gespielt. Es wurden dem Sultan auch große Summen gespendet. Die letzte großräumige Beschädigung der Kathedrale erfolgte im Jahre 1795, als der persische Schah Agha Muhammed Khan ganz Tbilissi dem Erdboden gleich machte. Nach der Annexion Georgiens durch Russland hat der Fürst Tsitsischwili (Tsitsianow) Sioni restaurieren lassen. Im Jahre 1818 wurden die Gottesdienste gestoppt und die Kathedrale zum Lagerraum für religiöse Objekte umgewandelt. Noch zu Sowjetzeiten, Ende der 70er Jahre, kurz nachdem Ilia II. Patriarch Georgiens geworden ist, wurde die Sioni Kathedrale wieder geweiht und wurde der Sitz des Patriarchen Georgiens, bis 2004 die neue Sameba Kathedrale in Tbilissi fertig gestellt wurde. Interessante Information, Fakten und Daten Innenraum und Fresken Auf Wunsch von Vizekönig Michail Woronzow, wurde der Innenraum der Sioni Kathedrale vom russischen General Grigor Gagarin zwischen 1850-1860 neu bemalt. Architektur und Außenfassaden Sioni ist eine Kreuzkuppelkirche und hat als Grundriss ein eingeschriebenes Kreuz mit zwei freitragenden Pfeilern, einen verlängerten westlichen Kreuzarm und einer vorspringenden Apsis. Die heutige gelbe Tuffsteinbekleidung der Kirche stammt großenteils aus dem XIX. Jahrhundert. Weitere Gebäude an der Sioni Kathedrale Zehn Meter nördlich der Kathedrale befindet sich ein 3-stöckiger Glockenturm aus Ziegelstein. Dieser wurde im Jahre 1425 vom georgischen König Alexander I. erbaut und Ende des XVIII. Jahrhunderts fast komplett wiederaufgebaut. 1939 wurde der Glockenturm nochmals restauriert. Westlich oberhalb der Kathedrale befindet sich ein weiterer Glockenturm im klassizistischen Stil. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1912. Standort der Sioni Kathedrale Die Sioni Kathedrale von Tbilissi befindet sich am rechten Ufer des Flusses Mtkwari (Kura) auf der Sioni Straße Nummer 4. Auf Folgende Reise besuchen Sie die Sioni Kathedrale |