Synagoge von Tbilissi

Tbilissi war immer schon eine sehr tolerante und multikulturelle Stadt, dafür sprechen auch die zahlreichen verschiedenen Sakralgebäude wie Synagogen, eine Moschee, Katholische, Orthodoxe, Armenische Kirchen und sogar ein Feuertempel, alles sehr nah beieinander.

In Tbilissi gibt es drei Synagogen und in diesem Artikel finden Sie Information nicht nur über alle drei Synagogen, sondern auch über Geschichte der Juden in Tbilissi und in ganz Georgien.

Synagogen und Juden in Georgien

Neben Georgiern sind Juden die ältesten Bewohner des Landes, die ersten kamen schon vor 2600 Jahren, während des babylonischen Exils, nach Georgien.

Im Jahre 586 vor unserer Zeitrechnung, als der König vom Babylon – Nebukadnezar – die Stadt Jerusalem erobert hat, mussten viele die Stadt verlassen und einige der damaligen Auswanderer  sind auch nach Georgien gekommen und haben in der Stadt Mzcheta (damals Hauptstadt Ostgeorgiens) um Erlaubnis gebeten, sich anzusiedeln.
Im Laufe der Zeit haben sich die Juden in verschiedenen Ortschaften Georgiens wie Kutaisi, Batumi, Oni, Kulaschi, Lechkhumi usw. niedergelassen und dort Synagogen errichtetet.

Insgesamt gibt es in Georgien 21 Synagogen und die am schönsten dekorierte davon ist die Synagoge von Oni, in der Region Ratscha.

Zahl der Juden in Georgien

die Zahl der Juden in Georgien hat sich immer variiert, nach der Volkszählung im Jahre 1989, kurz vor Zerfall der Sowjetunion haben in Georgien insgesamt 24.720 Juden gelebt und das waren Großteils aschkenasischen, aber teilweise auch sephardischen Juden.

Zahl der Juden in Tbilissi

Im Jahre 1864 haben in Tbilissi nur 400 Juden gelebt, bevor die Zahl in nur elf Jahren auf 1100 gestiegen ist. Im Jahre 1901 haben in Tbilissi schon 3000 Juden gelebt. Bedingt war dieser rasante Anstieg durch die Auflösung der Leibeigenschaft in Georgien im Jahr 1864, wodurch nicht nur die Zahl der Juden, sondern allgemein die Zahl der Bewohner in Tbilissi stieg.
Die meisten nach Tbilissi emigrierte Juden kamen aus westlichen und südlichen Teilen des Landes, vor allem aus Kutaisi und Achalziche.

Im Laufe der Zeit ist die Hauptstadt Georgiens – Tbilissi gewachsen und die Zahl der Juden weiter gestiegen. Nach der Volkzählung von 1979 haben nur in Tbilissi knapp 15.000 Juden gelebt.
Nach dem Zerfall der Sowjetunion 1991 und der resultierenden schweren wirtschaftlichen Lage in ganz Georgien sind die meisten Juden nach Israel, in die USA und nach Kanada emigriert.
Im Jahr 2015 lebten nur noch knapp 2.000 Juden in Tbilissi.

Synagogen in Tbilissi

In Tbilissi gibt es drei Synagogen und alle drei befinden sich in der Altstadt, zwei auf der Kote Abchazi und eine auf der Anton Katholikos Straße.

I. Synagoge (Museum) - auf der Anton Katholikos Straße Nummer 3

Das Gebäude wurde im Jahr 1910 gebaut und 1932 wurde dort das „Kulturzentrum der Jüdischen Arbeiter“ eingerichtet und ein Jahr später, 1933, wurde dort das „Jüdische historisch-ethnographische Museum“ eröffnet.
Im Jahre 1952 wurde das Museum geschlossen und erst nach der Unabhängigkeit Georgiens im Jahre 1992 wieder als „David Baazovs historisches und ethnographisches Museum der Georgischen Juden“ eröffnet.
Das Gebäude war wegen seines schlechten allgemeinen Zustandes unter den gefährdeten Denkmalen der Stadt gelistet und wurde 2013-14 komplett saniert und restauriert.

II. Synagoge - Kote Apchazi Straße Nummer 28

Bekannt auch als „kleine Synagoge von Tbilissi“ wurde das Gebäude im Jahre 1864 als Wohnhaus für die kleine jüdische Gemeinde gebaut. Hier hat auch der bekannte Rabbiner Michael Kupchan gelebt.
Zur Synagoge wurde das Gebäude im Jahr 1914 umgebaut. Im Laufe der Zeit wurde die Synagoge mehrmals restauriert und zusätzliche Räume angebaut.
Die aus Ziegelstein gebaute Synagoge steht auf 500 Quadratmetern Grundfläche, besteht aus zwei Stockwerke und bietet Platz für 150 Menschen. Die kleine Synagoge ist meist geschlossen und wird nur bei Gottesdiensten, sowie besonderen jüdischen Feierlichkeiten geöffnet.

III. Synagoge - Kote Apchazi Straße Nummer 43-45

Bekannt auch als die „Große Synagoge von Tbilissi“ wurde dieses Gebäude Ende des XIX Jahrhunderts von den Georgischen Juden aus Achalziche im eklektischen Stil aus Backstein erbaut und 1904 fertiggestellt. Das Gebäude besteht aus zwei Stockwerken. Das erste Stockwerk ist relativ schlicht, aber der zweite Stock ist mit wunderschönen, neu restaurierten goldenen und blauen Fresken, floralen Details und hebräischen Phrasen aus den Gebetbüchern dekoriert.

Die Synagoge ist tagsüber geöffnet und kann jederzeit besucht werden, wenn dort keine Messe gehalten wird.  

Auf der Gelände der Großen Synagoge befindet sich auch der Ort, an dem nach den Regeln des jüdischen Religionsgesetzes, der Halacha, koscher geschlachtet wird.
Es gibt an der Synagoge einen speziellen Ofen für das religiöse Brot - Matze (ungesäuertes Brot), sowie ein rituelles Tauchbad – Mikwe, ein kleines koscheres Restaurant und mehrere Lagerräume.

Interessant zu wissen

Im Georgischen Nationalen Handschriftenzentrum gibt es eine wertvolle Variante der Thora, genannt auch „Bibel von Lailaschi“. 
Es handelt sich dabei um eine handgeschriebene Thora auf Pergament, mit geometrischen und dekorativen Figuren in unterschiedlichen Farben. Diese Thora beinhaltet masoretische Texte aus dem Alten Testament und ist auf das X. Jahrhundert datiert.

Die Bibel von Lailaschi wiegt 10 Kilogramm und ist eines der wichtigsten Meisterstücke des Handschriftenzentrum. Sie wurde in einer jüdischen Siedlung in der Ortschaft Lailaschi in der nordgeorgischen Region Ratscha gefunden, woher die Handschrift auch ihren Namen bekommen hat.

Auf Folgende Reise besuchen Sie die Synagoge

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