Tuschetien

Tuschetien ist eine besondere Region nicht nur für Georgien, sondern für die ganze Welt, sie gehört zu den fünf schönsten Landschaften weltweit und im Rating der gefährlichsten Straßen der Welt nimmt sie den stolzen zehnten Platz ein.

Es gibt wenig Gebiete im 21. Jahrhundert auf der Erde, die ihre Ursprünglichkeit und Authentizität so gut erhalten hätten wie Tuschetien.

Unberührte Natur und die Berglandschaft, abenteuerliche Straßen und sehr hoch gelegene Pässe, Mittelalterliche Wehrtürme und die ganze Wehrdörfer, Herzliche Menschen und schmackhafte Küche, das und vieles mehr erwartet einem, wenn man eine Reise nach Tuschen plant.

Tuschetien ist eine historisch-geographische Region Georgiens. Sie liegt im Nordöstlichen Teil des Landes im Großen Kaukasus und grenzt zwei Republiken der Russischen Föderation Dagestan, sowie Tschetschenien. Verwaltungstechnisch gehört sie zu Kachetien. 

Allgemeine Info

Fläche: 969 km2
Einwohnerzahl: Insgesamt im Sommer etwa 400 und im Winter etwa 20 bis 30 Menschen
Verwaltungszentrum: Omalo, etwa 200 Einwohner

Geschichtlicher Überblick

Zahlreiche archäologischer Funde zeugen davon, dass Menschen auf dem Gebiet von Tuschetien auch in der Bronzezeit gelebt haben und schon im 3. Jahrhundert vor Christus wurde die Region Teil des Ostgeorgischen Königreiches, Kartli bekannt als Iberia.  

Während der Christianisierung des Landes, im 4. Jahrhundert war Tuschetien die Hochburg für heidnische Georgier, die neue Religion nicht annehmen wollten. Dennoch haben sich auch Tuschen zum Christentum konvertiert, jedoch erst 4 bis 500 Jahre später als ihre Landsleute, aber die Tuschen lebten und leben ihren eigenen Glauben auch heute relativ unabhängig weiter.

Im 10. Jhd. wurde Tuschetien Teil des vereinten Königreiches Georgiens und für weitere Jahrhunderte diente die Region als Vorposten, gegen Dagestanische, sowie Tschetschenische Überfälle. Gleichzeitig war die Region ein wichtiger strategischer Punkt des Landes, von welchem georgische Könige christliche Kultur und die Religion teilweise auch im Nordkaukasus verbreiten konnten.

Ab Ende des 15. Jahrhunderts, nachdem Georgien in drei Königreiche zerfiel, wurde Tuschetien in das Königreich Kachetien eingegliedert und als eine Belohnung dafür haben die Tuschen die Winterweiden im Tal von Kachetien bekommen.

Ab 17. Jhd. war Tuschetien ein wichtiger Stützpunkt für Georgische Könige im Kampf gegen Persische Eroberer, vor allem während der Regierungszeit von Irakli II. haben die Tuschen für die Befreiung des Landes von Perser eine Schlüsselrolle gespielt, weshalb sie weitere Gebiete in Kachetien bekamen.

Im 19. Jhd. als Georgien von Russland annektiert wurde, haben die Tuschen eine Zeitlang mit Nordkaukaschen Völker zusammen, gegen Russische Invasion gekämpft, aus diesen Gründen wurden mehrere Familien aus Tuschetien unten im Tal von Kachetien umgesiedelt.

Während des zweiten Weltkrieges fand im Großen Kaukasus Revolte gegen Sowjetunion, weshalb die ganze Völker, vor allem Tschetschenen und Inguschen in wenige Tagen nach Zentralasien umgesiedelt wurden. Auch in Tuschetien wurden in der Zeit zahlreiche Menschen verhaftet, deportiert und zum Tode verurteilt, aber eine Volksumsiedlung hat nicht stattgefunden.

Erst nach dem zweiten Weltkrieg, in den 50-igen Jahren hat man entschlossen die Berge Tuschetiens als Weidefläche für die Schafzucht zu nutzen, anschließend konnten Bewohner die Getreide, als wichtiges Nahrungsmittel nicht mehr anbauen und Großteil der Bevölkerung sah sich gezwungen runter ins Tal zu gehen.

Heutzutage hat jede Tuschetische Familie zwei Häuser, ein im Tal von Kachetien, wo sie in der Winterzeit leben und ein in den Bergen, wo sie den Sommer verbringen. Nichtdestotrotz sind sehr viele Dörfer leer, vor allem die, wo es noch keine Straße gibt, aber die Zahl der Bevölkerung in Tuschetien steigt jedes Jahr und neben Förderungen von der Regierung spielt dabei auch Tourismus eine große Rolle. 

Kulturelle und landschaftliche Highlights

Die ganze Region von Tuschetien ist ein landschaftliches und kulturelles Highlight, aber wenn man nur für kurze Zeit die Region besucht, sollte man unbedingt die Wehrtürme von Keselo in Oberen Omalo gesehen haben. Man sollte auch mindestens nach Dartlo fahren und in der Ortschaft mit sehr gut restaurierten Wehrhäuser einen Spaziergang unternehmen. Die Ortschaft Parsma in nur 30 Minuten Fahrzeit von Dartlo gehört ebenfalls zu einem Highlight in Tuschetien.

Traditionen und Volksfeste in Tuschetien

Ab 19. Jahrhundert, nachdem die Tuschen angefangen haben, freiwillig und oft auch zwangsläufig die Berge zu verlassen, sind sehr viele Traditionen und Volksfeste entweder in Vergessenheit geraten, oder haben sich geändert. Trotzdem gibt es zahlreiche Traditionen in Tuschetien, die genauso gefeiert werden, wie vor Jahrhunderte.

Atnigenoba

Atnigenoba ist das wichtigste Fest in Tuschetien. Es fängt 100 Tage nach Ostern und dauert zwei Wochen. Das Fest markiert den Beginn der Mäharbeit in den Bergen und war in der vorchristlicher Zeit Ehrenfest für Gott der Getreide, der auch für gutes Heu und vor allem für gutes Wetter beim Mähen zuständig hat. Während des Festes wurde früher der Genaue Tag bestimmt, wann das Dorf mit dem Mähen beginnen sollte und diejenigen, die sich an die Entscheidung nicht gehalten haben, mussten als Strafe ein Rind bezahlen.

Nach der Christianisierung Tuschetiens wurde das Fest mit dem Märtyrer Athenogenes in Verbindung gebracht, aber als Ritual war und bleibt Atnigenoba ein heidnisches Fest, das nicht nur in Tuschetien, sondern in mehrere Länder des Großen Kaukasus gefeiert wird.  

Heutzutage findet das Fest während 2 Wochen abwechselnd in jedem Dorf Tuschetiens statt und in jedem Dorf wird eine Familie, als Gastgeber des Festes, genannt Schulta gewählt, der unter anderem auch dafür zuständig ist, dass das Sakralbier, nach Einhaltung alle religiösen Ritten gebraut wird.

Das Fest wird von dem lokalen Geistlichen, „Khelosani“ durchgeführt. Er weiht das Bier, bringt das Kreuz mit kleinen Flaggen, sowie Glocken raus und gibt dem Dorf den Beginn des Festes bekannt. Anschließend werden alle Bewohner des Dorfes, sowie die Gäste mehrmals gesegnet und man setzt sich um die Tische, Frauen und Männer separat.

Nach der Mahlzeit fangen regionale Tänze, sowie Wettkämpfe, darunter auch Pferderennen an.
Wichtig ist auch das Ritual des symbolischen Kampfes zwischen Männer und Frauen, genannt „Tschataraoba“. Das Ritual symbolisiert die Kosmische Verbindung der Frauen, sowie Männer mit dem Universum und magische Erschaffung der Erde.

Nach Atnigenoba fängt schwierige Arbeit, mit Mähen, Lagerung der Verriete und alle Vorbereitungen für die kalte Winterzeit.

Tuschetoba

Das Fest gewidmet der regionalen Hirten findet jedes Jahr im Verwaltungszentrum Tuschetiens, Omalo statt.

Die Schafzucht hat in der Region eine sehr lange Geschichte und die Wichtigkeit dieses sehr schwierigen Jobs wird mit dem Fest nochmal betont.

Während Tuschetoba, findet eine Ausstellung mit Handgemachten regionalen Sachen, wie Teppiche, zahlreiche handgestrickte Socken, Pullover, Mützen etc. statt. Es werden regionale Gerichte gekocht und Konzerte mit lokaler Folklore veranstaltet.

Es sind oft auch Regierungsmitglieder beim Fest anwesend, die sich bei den Hirten offiziell bedanken und deren Familien Geschenke übergeben.

Kod-Mekodeoba, (Brüderschaft zwischen den Ortschaften)

In Tuschetien gibt es die Tradition der Schließung von Brüderschaft zwischen den Dörfern. Diese Tradition hat über Jahrhunderte geholfen, gemeinsam schwierige Zeiten zu überstehen.

Die Brüderschaft wurde mit gemeinsamen Brauen des sakral Getränkes Bier (Aludi) verankert.

Vor Kurzem hat das Schutzgebiet von Tuschetien die Brüderschaft mit dem National Park Rocky Mountains geschlossen.

Symbol der Sonne

Nach Vorstellung der Tuschen, die Sonne hat Natur einer Frau, sie sieht alles, wärmt jeden auf und leuchtet jeden den Weg, unabhängig davon wie gut, oder wie schlecht man ist. Abends geht sie nach Hause und erzählt ihrer Mutter was sie alles auf der Erde gesehen hat.

Reiter im Dorf

Jeder Reiter, der durch das Dorf möchte, muss vom Pferd absteigen, das ist Zeichen für Respekt gegenüber Dorfbewohner und auch ein Zeichen, dass man im Frieden gekommen ist. Durch das Dorf reiten, symbolisiert Überfall und Chaos.

Die Seelen der Verstorbenen

Wie überall in den Bergregionen des Kaukasus, wird auch in Tuschetien eine besondere Beziehung mit den Seelen der Verstorbenen gepflegt. Nachdem die Menschen sterben (Auf georgisch heißt es Umwandeln) verlässt die Seele den Körper und geht in die Welt der Seele. Dort braucht er weiter das Essen und Trinken, Feierlichkeiten, sowie das Pferd und die Rüstung. Deshalb wird oft im Namen der Verstorbenen ein Festmahl vorbereitet und auch ein Pferd und die Rüstung jemandem im Namen vom Verstorbenen geschenkt.

Traditionelles Bier aus Tueschetien – „Aludi“

Das brauen des Bieres in Tuschetien hat eine sehr lange Geschichte. Es war und ist ein wichtigster Bestandteil aller religiösen Festen in der Region und wird dementsprechend respektvoll damit umgegangen.

Der Ort, wo das Bier gebraut wird heißt „Salude“, der Fass, wo es aufbewahrt wird heißt „Kodi“ und das Bier selber „Aludi“. Der Raum wo das Tuschetische Bier gebraut wird, zählt zu einem Heiligtum und so, wie es in der Region mit anderem Heiligtume der Fall ist, dürfen nur die Männer hin.

Heiligtümer und allgemeine religiöse Rituale in Tuschetien

Die Bewohner der Region Tuschen, sind christlich, aber in der Realität ist die Religion in Tuschetien eine Mischung von heidnischer und christlicher Religion, wo Großteils heidnische Elemente zu erkennen sind, als christliche.

Beispielsweise wird die Liturgie nicht in der Kirche, sondern an der „Dschwari“ und „Khati“ durchgeführt, das sind etwa zwei Meter große aus Naturstein gebaute Gebetsschreine, die meist mit Steinbockhörne geschmückt werden und oft auch eine kleine Glocke dranhängen.

Die Liturgie wird auch nicht von einem Priester abgehalten, sondern vom „khelosani“ „Schulta“ oder Dorfältesten, der vom Dorf gewählt wird. Sie führen auch die Trauungen und alle religiöse Rituale durch.

Die Liturgie selbst hat kaum mit den kanonisierten orthodoxen Gottesdiensten etwas zu tun, das ist eher eine Opferbringung in der Form eines Tieres, oder speziell für den Tag zubereiteten Gerichte. Während der Opferbringung wird ein spezielles Gebet für jeweiligen Heiligen ausgesprochen, wem auch der Schrein, Heiligtum etc. geweiht ist. Diese Heiligen haben auch wenig mit christlichen Heiligen zu tun, sondern sind meist aus der Vorchristlicher Zeit, aber alle von den Tuschetischen Heiligen, Engel usw. sind nach Tuschetischer Glaube Kinder Gottes.

Noch ein wichtiger Faktor, womit lokale Glaube sich mit dem christlichen Glauben unterscheidet ist das Verbot für Frauen, ein Gebetsschrein zu nähern. Das mag zwar für viele Besucher der Region sehr ungewöhnlich klingen, aber als Gast muss man das einfach akzeptieren.

Die Küche

Die Küche in Tuschetien besteht hauptsächlich aus drei Komponenten, die unterschiedlich zubereitet werden, das sind:

1. Fleisch entweder Rind, oder Schaf.
2. Milchprodukte und Getreide, vor allem Weizen.

Nach sehr stark zunehmender Schafzucht im 20. Jhd. wurde der Anbau der Getreide in Tuschetien aufgegeben, aber Getreideprodukte haben in der lokalen Küche weiter einen wichtigen Platz.

Die Tuschen kennen sich mit den Heilpflanzen, sowie wilden Kräuter sehr gut aus und man verwendet sie auch intensiv für die Vorbereitung der Tuschetische Gerichte.

1. Gudis Kweli – Schafskäse, gehört wegen der Aufbewahrung im Sack einer Schafshaut und wegen sehr intensiven Geschmacks zu einer Besonderheit in ganz Georgien.

2. Tuschuri Khinkali – Teigtaschen aus Tuschetien. Khinkali gehört zu einem nationalen Gericht Georgiens und wird in mehreren Regionen zubereitet, aber Khinkali aus Tuschetien, zubereitet aus Lahmfleisch und gewürzt mit Kreuzkümmel ist etwas ganz Spezielles.

3. Kotori – Tuschetisches Käsebrot. Zubereitet mit dem Teig ohne Hefe, gefüllt mit trockenem Quark und gebacken im Butterschmalz

4. Kalti – getrocknete kleine Käseröllchen, zubereitet aus Schafskäse und gereift in den Schafshäuten.

Als Getränk ist sehr verbreitet das Tuschetische Bier aus Malz, genannt „Aludi“, sowie der Tee aus unterschiedliche Bergkräuter.

Wanderrouten in Tuschetien

Tuschetien ist bekannt für seine sehr viele und schöne Wanderrouten. Es gibt hier sowohl ganz leichte und kurze Wanderroten, als auch Tages, oder Mehrtägige, mittelschwere bis schwere Wandermöglichkeiten. Im Unterschied zum weiteren bekannten Wandergebiet Swanetien, kann man in Tuschetien nicht immer in einem Gasthause, oder allgemein in einer Unterkunft übernachten, weil einfach nicht überall in der Region eine bewohnte Ortschaft gibt.

Passierschein während der Wanderung

Für die Wanderungen innerhalb Tuschetiens, braucht man keinen Passierschein, oder irgendeine Art Genehmigung, aber Tuschetien liegt in einem Grenzgebiet zur russischen Föderation und falls man in die andere Region Georgiens, beispielsweise nach Chewsuretien wandern möchte, muss man unbedingt einen Passierschein von der Grenzpolizei zusammenstellen lassen. Das kostet nichts und geht relativ schnell.  Man kann den Passierschein auch online beantragen und im Büro der Grenzpolizei in Tbilissi persönlich abholen.

E-Mail: bpol@mia.gov.ge
Adresse: Tbilisi, Kandelaki Str. 12.

Internetseite von der Grenzpolizei auf Englisch: http://bpg.gov.ge/en/symbols
Den Passierschein, sowie den Pass, sollten Sie für die Kontrolle während der Wanderung immer dabeihaben.

Beliebteste Wanderrouten in Tuschetien sind:

1. Trekkingtour von Omalo nach Schatili via Atsunta Pass (etwa 5 Tage)
2. Von Ghele über Nakhaicho nach Parsma (Tageswanderung)
3. Von Diklo über Chigho nach Dartlo (Tageswanderung)
4. Von Parsma nach Jwarboseli (Tageswanderung)

Schäferhunde in Tuschetien

In Tuschetien gibt es sehr viele Schafe, die von den kaukasischen Schäferhunden gehütet werden. An sich sind die Hunde nicht aggressiv, aber sobald man sich ihren Verteidigungsrevier nähert, fangen die an ihren Job zu tun, und das machen die wirklich gut. Man muss keine Angst haben, aber man sollte die Schafsherden möglichst umgehen und wenn dies nicht möglich sein sollte, dann muss man Kontakt mit den Hirten per Pfeifen, Schreien etc. schon von weitem aufnehmen, denn außer Hunde, sind bei den Schafsherden auch mehrere Hirten dabei.

Wenn trotz allem die Hunde auf einem losschießen, dann sollte man bloß nicht weglaufen, das macht alles nur schlimmer. Am besten stehen bleiben und sich nicht bewegen. Es hilft in solchen Situationen auch ein Stuck Brot parat zu haben und es den Hunden als gutes Zeichen rüber zu schmeißen.

Einkaufen in Tuschetien

Wenn man in Tuschetien nur in den Gästehäusern bleibt, braucht man sich keine Gedanken um die Verpflegung zu machen, denn jedes Gasthause und Familienhotel bietet das Frühstück, Abendessen und auch Lunchboxen an. Falls man aber mit dem Zelt unterwegs ist, sollte man für die Versorgung unten im Tal, spätestens in Telawi kümmern.

Oben in Tuschetien gibt ein keine richtige Geschäfte, wo man etwas wirklich einkaufen kann, aber es gibt kleine Bäckereien, kleine Lokale etc. sprich hungrig bleibt man in Georgien nirgendswo, auch nicht in Tuschetien, aber um die Logistik fürs Wandern muss man schon gesorgt haben, bevor man nach Tuschetien kommt.

Kein Schweine Fleisch in Tuschetien

Obwohl die Bewohner von Tuschetien christlich sind, wird in der Region aus Überzeugung kein Schweinefleisch gegessen. Das hängt mit den vorchristlichen Ritualen und Bräuche zusammen, in denen Schwein, als unreines Tier gesehen wird.

Tuschetien liegt an der Grenze zu muslimischem Dagestan, sowie Tschetschenien und es sind öfters Familien von Beiden Länder nach Tuschetien gekommen, die sich dort auch niedergelassen haben. So haben sich über Jahrhunderte Kulturen vermischt und das ist auch ein Grund, warum in Tuschetien kein Schweinefleisch gegessen wird.

Weitere Gründe sind ganz praktisch: Die Tuschen haben schon immer Schafzucht betrieben und somit haben sie auch ihr Lebensunterhalt verdient und Schweinefleisch war eine Art Konkurrenz für sie. Zusätzlich gehen die Tuschen jeden Frühling in die Berge mit ihren Tieren und im Herbst kommen die wieder ins Tal nach Kachetien. Es ist sicherlich nicht leicht, Alm Auf bzw. Abtrieb mit den Schweinen zu unternehmen.  

Als Gast sollte man auf alle Fälle lokale Bräuche respektieren und kein Schweinefleisch in die Region mitnehmen.

Die Straße nach Tuschetien

Die Straße nach Tuschetien über Abano Pass (2.826m) ist recht abenteuerlich. Laut einer Sendung von BBC gehört sie zu 10 gefährlichsten Straßen der Welt, aber wenn man einen guten Fahrer und ein gutes Geländeauto hat, braucht man sich auch keine Sorgen zu machen, man sollte nur achten, dass man nicht im starken Regen hoch, oder runterfährt. Im Winter kann man die Straße sowieso nicht fahren, weil sie vom Ende Oktober bis Mitte Mai geschlossen ist.

Nach Tuschetien gibt es keinen öffentlichen Verkehr, es gibt aber von der Ortschaft Kwemo Alwani, 25 Kilometer nördlich von Telawi private geländegängige Taxis, die für ca. 200 Euro (pro Auto) die Fahrt nach Omalo anbieten. Die Autos sind geräumig und passen 4 bis 6 Leute rein.

Ansonsten gibt es in Georgien zahlreiche Unternehmen, die eine Fahrt aus Tbilissi, oder aus einem anderen Ort nach Omalo und wieder zurück nach Tbilissi anbieten.

Interessant zu wissen

Das Dorf Botschorna in Tuschetien liegt auf 2.345 Meter über dem Meeresspiegel und gehört seit 2014 zum höchstgelegenen, dauerhaft besiedelten Dorf Europas.

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