Dartlo Das Wehrdorf Dartlo ist sehr gut erhaltenes und authentisch restauriertes Dorf von Tuschetien, in ca. 15 Kilometer nördlich von Omalo. Im Dorf gibt es mehrere Wehrtürme, heidnisch-christliche Gebetshäuser, Gräberfeld und ca. 60 Wohn bzw. Wehrhäuser, aufgebaut mit traditionellen Schieferstein. Allgemeine Info Region: Tuschetien Geschichtlicher Überblick Die Wehrtürme und die Wehrhäuser, die heute in Dartlo stehen, wurden im 18. Jahrhundert errichtet, aber eine Siedlung müsste hier noch viel früher gegeben haben. Im Dorf haben die Menschen über Jahrhunderte von der Viehzucht gelebt, aber Dartlo hatte zusätzlich die Funktion eines Wehrdorfes. Im 18. Jahrhundert nachdem die Überfälle aus dem Nordkaukasus gehäuft haben, war es notwendig das Dorf besser zu verteidigen und es wurden in der Zeit auch die Wehrtürme errichtet. Die Häuser wurden so angelegt, dass die sehr dicht aneinander stehen und im Fall einer Belagerung sich rechtzeitig und effektiv schützen könnten. Im 19. Jahrhundert, kam, der religiös-politischer Führer, Imam Schamil an die Macht vom Nordkaukasischen Dagestan, er hat auch benachbartes Tschetschenien unter seinen Einfluss gebracht. In dieser Zeit haben sich die Überfälle auf Dartlo und benachbarte Ortschaften noch zugenommen und Dartlo war auch für eine gewisse Zeit unter Dagestanische Hände, aber nachdem sich Schamil im 1859 ergeben hat, ist die Ruhe in die Ortschaft und in die ganze Region eingekehrt. Im 20. Jahrhundert, während der Sowjetzeit wurden viele Bewohner aus Tuschetien, darunter auch aus Dartlo in die andere Gebiete Georgiens umgesiedelt, aber endgültig wurde das Dorf erst in den 90-gen Jahren verlassen, in den Zeiten, als in Georgien politische, sowie Wirtschaftliche Unruhen herrschten und man konnte sich nicht um die Bergvölker und die Straßen in den Bergen kümmern. Wiederbelebung des Dorfes fing im 2005 an, nachdem das Land angefangen hat wirtschaftlich auf die Beine zu kommen. Man hat auch touristisches Potenzial der Region erkannt und es wurde viel in die Bergregionen investiert, die Straßen wurden geräumt und das Leben in den Bergen wurde mit der Staatliche Hilfe gefördert. Im 2015 wurde mit Unterstützung der Weltbank die Rekonstruktion des Dorfes angefangen und nach 3 Jahren hatte Dartlo sein altes, authentisches Bild wiederbekommen. Wehrtürme von Dartlo In Dartlo gibt es zwei Wehrtürme und Ruinen von drei Turm-Häuser. Die Wehrtürme haben pyramidenförmigen Baukörper und ebenfalls pyramidenförmigen schichtenweise Bedachung, als Baumaterial ist der Schifferstein benutzt. Die Wehrtürme haben sechs Stockwerke mit einziehbaren Holzleiter und Schiesscharten auf jede Etage. Die Wehrtürme hatten ausschließlich, die Funktion für die Verteidigung, aber in den massiven Turmhäuser, die breiter und teilweise höher waren, als die Wehrtürme, könnte man für eine bestimmte Zeit auch wohnen. Architektonisch sind die Wehrtürme typisch für georgische Bergregionen Tuschetien und Chewsuretien, sowie für die Republiken im Nordkaukasus: Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien. Kirchenruine Im 19. Jahrhundert nachdem Georgien Teil des Russischen Zarenreiches wurde, hat man in Dartlo eine Basilika im russischen Still gebaut, aber das Problem war dabei, dass die Kirche auf dem lokalen Gebetsschrein errichtet wurde. Nach einige Jahren haben die Bewohner von Dartlo die Kirche teilweise abgerissen, um den Platz für ihren religiösen Schrein wieder frei zu machen. Heutzutage hängt eine kleine Glocke an der Seitenmauer der Kirche, wo auch traditionelle religiöse Rituale durchgeführt werden. Gerichtsplatz von Dartlo Westlich von der Kirche gibt es einen Halbkreisförmigen Platz, wo 12 Steine nebeneinander und 2 Steine in der Mitte stehen. Das ist der mittelalterliche Gerichtshof von Tuschetien. 12 Richter, aus 12 unterschiedliche Dörfer, darunter ein Hauptrichter saßen auf den Steinen nebeneinander, der Angeklagte und der Kläger saßen kniend auf gegenüber liegenden Steinen und der Prozess ging los. Ein Todesurteil gab es in Tuschetien nicht, das schlimmste Urteil war die Verbannung aus dem Dorf, oder aus der ganzen Region. Interessant zu wissen ist, dass auch Frauen unter den Richtern sein konnten. Im 18. Jahrhundert war für 10 Jahre eine Frau, Tochter eines Dorfältesten als Hauptrichterin der Region. Transport nach Dartlo Um nach Dartlo zu kommen muss man erstmal nach Omalo. Die Fahrt von 20 Kilometer langen Strecke aus Omalo nach Dartlo dauert knapp 30 Minuten und es wird dafür um die 50 Euro verlangt. Die Straße von Omalo nach Dartlo ist nicht in so einem schlechten Zustand, wie die Straße über Abano Pass, aber man benötigt auf jeden Fall ein Auto mit dem Allrad. Wandermöglichkeiten in Dartlo Dartlo ist oft der Ausgangspunkt für eine mehrtägige Trekkingtour nach Schatili, oder weiter nach Stepanzminda, aber man kann auch rundum der Ortschaft schöne Tageswanderungen, oder ausgedehnte Spaziergänge unternehmen. Sehr beliebt ist eine kurze Wanderung zum Dorf Kvavlo, oberhalb von Dartlo, oder weiter nach Dano, ebenfalls eine kurze und leichte Wanderung. Unterkünfte und Cafés Es gibt in Dartlo mehrere Gästehäuser, die sind sauber und haben lageentsprechende Komfort. Man bekommt in der Unterkunft auch in Dartlo regionales Essen und muss man sich nicht extra für die Verpflegung kümmern. Für eine Nacht zahlt man in Dartlo, etwa 40 Euro pro Person mit Frühstück und Abendessen. Gleich am Ortseingang gibt es eine nette Kneipe, wo man eine gute Auswahl an regionalen Speisen und Getränke hat. Einkaufen in Dartlo Wirklich Einkaufen kann man in Dartlo nicht, aber man kann in der Kneipe kleine Snaks und alkoholische, sowie Erfrischungsgetränke besorgen. Zelten in Dartlo Es gibt in Dartlo keinen richtigen Campingplatz, aber es gibt ausreichend Wiesen, in der Nähe des Flusses, wo man gut zelten kann. Auf Folgende Reise besuchen Sie Dartlo Trekking Omalo - Stepanzminda >> ab 1,850 EUR |